Sportclub Urfahr
Mit neuem Namen und neuer Heimstätte in die Zukunft

- Auf dem 21.000 Quadratmeter großen Vereinsareal soll eine der schönsten Sportanlagen Österreichs entstehen.
- Foto: Klaus Hagenauer/Autarc
- hochgeladen von Clemens Flecker
Der ÖTB TV Urfahr war und ist in Linz als einer der erfolgreichsten Tennisvereine bekannt – mit der Umbenennung in Sportclub Urfahr will der Verein seinen Markenauftritt professionalisieren und sich für neue Sportarten öffnen. Vom geplanten Neubau der in die Jahre gekommenen Sportanlage soll auch die angrenzende Nachbarschaft profitieren.
LINZ. Den ÖTB TV Urfahr gibt es nicht mehr – mit einer Zustimmung von 88 Prozent beschloss die Mitgliederversammlung im vergangenen Herbst die Loslösung vom Österreichischen Turnerbund sowie die Umbenennung des Vereins in Sportclub Urfahr. Die Gründe dafür sind mannigfaltig, wie Vorstandsmitglied Kira Schinko verrät: "Wir wollen nach außen nicht nur als Tennis- und Turn-, sondern als Sportverein wahrgenommen werden und uns die Türen offen lassen, in Zukunft die eine oder andere Sportart in den Verein aufzunehmen." Mit neuem Vereinslogo und professionellem Marketing soll die Sichtbarkeit des Sportclubs erhöht werden. "Das hilft uns bei der Suche nach Sponsorinnen und Sponsoren, auch die Community können wir dadurch aktiv einbinden. Gerade ehrenamtlich geführte Vereine brauchen eine starke Marke, um ihre Werte nach außen zu tragen und langfristig erfolgreich zu bleiben."

- Designerin Lisa Eder entwarf das neue Logo vom Sportclub Urfahr – es soll Identifikation schaffen und den Gemeinschaftssinn stärken.
- Foto: SCU
- hochgeladen von Clemens Flecker
"Hier fällt schon alles zusammen"
330 Mitglieder zählt der SCU, dessen Mitgliederzahl sich in den vergangenen sieben Jahren verdoppelte. "Daran sieht man auch, dass der Bedarf für eine moderne Sportinfrastruktur gegeben ist. Unsere Anlage lässt sich nicht mehr wirtschaftlich betreiben. Wir hatten im Clubheim schon mehrere Wasserrohrbrüche und die Halle ist an allen Ecken und Enden undicht, was die Heizkosten in die Höhe schnellen lässt", erklärt Club-Manager Fabian Gunnesch, der mit seinen Vorstandskollegen an einem Neubau der beliebten Sportanlage am Fuße des Pöstlingbergs arbeitet. "Es ist uns wichtig zu betonen, dass es sich nicht um einen Ausbau, sondern um einen Neubau unserer Sportanlage handelt. Manche glauben, wir errichten hier ein überdimensioniertes Freizeitzentrum – das ist aber überhaupt nicht der Fall."

- Kira Schinko und Fabian Gunnesch vor der baufälligen Tennishalle, die schon seit den 1970ern in ihrer jetzigen Form besteht.
- Foto: MeinBezirk
- hochgeladen von Clemens Flecker
"Wollen für die Nachbarschaft Naherholung bieten"
Geplant sind eine neue Tennishalle mit vier Plätzen, neun Freiluftplätze, ein Clubhaus mit Gastronomie, ein kleines Fußballfeld sowie ein Gymnastiksaal, der nicht nur der Turnsektion zur Verfügung stehen soll. Zahlreiche Sitzgelegenheiten sowie ein großer Kinderspielplatz und ein Bewegungspark sollen für die Öffentlichkeit zugänglich sein. "Uns war wichtig, dass wir diese Anlage nicht so konzipieren, dass das ein privater Vereinsgrund ist, sondern dass das Grundstück eine Art Boulevard hat, der sich durch die Anlage durchzieht. Es soll alles sehr offen sein und auch für die Nachbarschaft einen Nahrerholungsplatz bieten."
"Bei uns im Verein herrscht eine sehr nette und persönliche Stimmung. Das hat auch viel mit der Gaststätte hier zu tun. Es sind ja nicht nur wir hier, sondern auch die Nachbarn, andere Leute oder viele Kinder, die nach der Schule hier her zum Fußballspielen kommen. Und das soll auf jeden Fall auch so bleiben."
Kira Schinko, Vorstandsmitglied SC Urfahr
Bedenken von Anrainern, die geplante Sportanlage werde im Alltag für erhöhte Lärmbelästigung sorgen, entkräftet der SCU-Vorstand: "Die Zufahrt zur Anlage haben wir mitbedacht und würde nicht mehr durch die enge Hauserstraße führen. Auch das Clubhaus mit Gastonomiebetrieb wandert in die Mitte des Neubaus und wäre somit deutlich weiter weg von der angrenzenden Nachbarschaft als bisher."

- Der Gastronomiebetrieb rückt ins Zentrum der Sportanlage und soll die Gäste näher an das sportliche Geschehen auf den Tennisplätzen bringen.
- Foto: Klaus Hagenauer/Autarc
- hochgeladen von Clemens Flecker
"Es fehlt an zeitgemäßen Trainingsstätten"
Das Projekt wurde bereits beim Magistrat Linz eingereicht und soll rund 5,5 Millionen Euro kosten. Die Finanzierung ist aktuell noch nicht geklärt, der Verein hofft auf Unterstützung von Land OÖ, Stadt Linz und diversen Sponsoren. "Aus unserer Sicht ist der Neubau kein Geschenk, sondern verdient. Er ist der nächste Schritt, um das vielseitige Angebot nachhaltig abzusichern und weiterzuentwickeln. Linz ist Austragungsort eines WTA 500-Turniers, doch abseits davon fehlt es an zeitgemäßen Trainingsstätten – vor allem für den Nachwuchs und den Breitensport." Der Sportclub Urfahr ist für seine gute Nachwuchsarbeit bekannt. Gleich mehrere Juniorinnen und Junioren zählen in ihren Altersklassen zu den Topspielern Österreichs.
Zum Thema:
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.