Analyse
Kaum Umwidmungen, aber häufige Verdichtung auf Linzer Hausberg

Für die rege Bautätigkeit am Pöstlingberg waren nur wenige Umwidmungen notwendig. | Foto: Pro Pöstlingberg
  • Für die rege Bautätigkeit am Pöstlingberg waren nur wenige Umwidmungen notwendig.
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Wie eine Analyse der städtebaulichen Entwicklung am Pöstlingberg zeigt, wurden in den letzten Jahren nur wenige Grünflächen umgewidmet. Für die rege und oft kritisierte Bautätigkeit gibt es eine andere Erklärung.  

LINZ. Viel wurde in den letzten Wochen über eine zunehmende Verbauung des Pöstlingbergs diskutiert. Vizebürgermeister Markus Hein (FPÖ) hat die zuständigen Fachabteilungen PTU (Planung, Technik und Umwelt) und BBV (Bau- und Bezirksverwaltung) um eine Analyse der Lage gebeten. Das Ergebnis liegt der StadtRundschau nun exklusiv vor. Zwar bestätigt die Untersuchung eine "teilweise dynamische bauliche Entwicklung", bestehendes Bauland wurde dafür aber nur sehr geringfügig ausgedehnt. Laut der Analyse wurden nur drei nennenswerte Flächen von Grün- in Bauland umgewidmet, und zwar in der Hohe Straße, im Reisingerweg und in der Samhaberstraße.


Hein: "Sorgsamer Umgang"

Sonstige Änderungen des Flächenwidmungsplanes betrafen geringfügige Flächenzuwächse an Bauland, Änderungen innerhalb des Baulandes sowie Verschiebungen bei Flächen von bestehenden Wohngebäuden im Grünland. Seit 2016 wurden so 5.300 Quadratmeter bebaubare Flächen geschaffen, von denen circa 1.800 verbaut wurden. All diese Erweiterungen wurden im bestehenden Bauland getätigt. Für Hein belegen diese Zahlen einen "sorgsamen Umgang" der Stadt mit ihrem Hausberg. 


Aus Einfamilien- wird Mehrparteienhaus

Aber warum dann die Aufregung? Auch darauf gibt die Analyse Hinweise. Bei diesen Erweiterungen auf bereits bestehendem Bauland geht es nämlich häufig um Verdichtung. So werden Einfamilienhäuser abgerissen und durch Gebäude mit mehreren Wohnungen ersetzt. Aufgrund der Hanglage trete zudem "oft eine größere Geschoßigkeit in Erscheinung". Hier setzt auch die Kritik der Bürgerinitiative Pro Pöstlingberg ab. "Wir sind nicht gegen eine Bebauung, das Problem ist aber wie gebaut wird", heißt es auf Nachfrage der StadtRundschau. Als Beispiel nennt die Initiative ein Grundstück bei der Pöstlingbergbahn-Haltestelle Schableder. Wo einmal eine Villa war, stehen heute sechs Häuser mit je drei Wohnungen. 


Raumordnung des Landes gefragt

In einem sind sich Hein und die Bürgerinitiative einig: Da der Pöstlingberg auch auf dem Gemeindegebiet von Puchenau und Gramastetten liegt, bräuchte es ein koordiniertes Vorgehen über die Gemeindegrenzen hinweg. Da der Pöstlingberg auch auf dem Gemeindegebiet von Puchenau und Gramastetten liegt, bräuchte es ein koordiniertes Vorgehen über die Gemeindegrenzen hinweg. Doch Hein sieht hier das Land gefragt, da die Gemeinden zu unterschiedliche Interessen hätten. Die zuständige Raumordnungsbehörde des Landes habe jedoch – auch das ist ein Befund aus der Analyse – durch Änderungen in regionalen Grünzügen eine "ziemlich unkoordinierte Siedlungsentwicklung" befördert.


Keine Vision im Gemeinderat

Der Pöstlingberg war auch in der Gemeinderatssitzung vom 2. Juli Thema. Neos-Fraktionsobmann Lorenz Potocnik forderte eine engere Zusammenarbeit auf planerischer Ebene zwischen den drei Pöstlingberggemeinden, um den Berg "professioneller zu entwickeln und als Naherholungsgebiet, mit all seinen Qualitäten zu schützen". Doch der Antrag für eine gemeinsame räumlichen Vision scheiterte an SPÖ und FPÖ.

Pro Pöstlingberg vermeldet unterdessen, dass bislang knapp 1.200 Menschen die Petition zum Schutz des Pöstlingbergs unterschrieben haben.

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