Predigtgedanken
Zweiter Advent – Gräben überwinden und Gemeinschaft erfahren

- Die Predigtgedanken zum zweiten Advent wollen Hoffnung und Zuversicht verbreiten.
- Foto: Pfarre Linz-St. Markus
- hochgeladen von Silvia Gschwandtner
Ihre Predigtgedanken zum zweiten Adventsonntag sendet uns Eva Wimmer, pastorale Mitarbeiterin in der Pfarre Linz-St. Markus.
Advent: besondere, „stille“ Zeit?! Es heißt oft, dass der Advent eine sehr besondere Zeit im Verlauf des Jahres ist. Viele von uns verbinden damit wahrscheinlich die gemeinsamen Weihnachtsfeiern, die uns ein Stück weit gerade fehlen. Mit Advent verbinde ich auch: eine Zeit der Begegnung. Eine Zeit der Freude und Liebe, beim gemeinsamen Keksebacken oder dem Anzünden der Adventkranzkerzen. Durch Corona bedeutet Advent leider auch: Distanz, Abstand, Traurigkeit, Spaltung, Wut…
Sehnsucht nach Gemeinschaft und Wertschätzung
Welche Sehnsucht leitet mich in diesem zweiten Corona Advent? Ich habe eine tiefe Sehnsucht danach, dass Menschen gemeinsam in einen wertvollen Austausch treten, versuchen einander zu verstehen und nicht zu verurteilen. Ich habe eine Sehnsucht danach, dass Liebe größer als Hass ist und Gemeinschaft größer als Einsamkeit. Ich sehne mich danach, dass nicht die Gräben zwischen den Meinungen und Menschen im Vordergrund stehen, sondern die Brücken und das Vereinende.
Gräben überwinden – Brücken bauen
Diese Botschaft wird auch im Sonntagsevangelium deutlich: Johannes der Täufer erfährt das Wort Gottes und ruft zur Umkehr auf. Es sollen die Wege des Herren bereitet werden: „Jede Schlucht soll aufgefüllt und jeder Berg und Hügel abgetragen werden. (…) Und alle Menschen werden das Heil Gottes schauen.“ (Lk 3,4) Für mich liegt in dieser Bibelstelle besonders jetzt sehr viel Kraft. Es sollen alle Gräben beseitigt werden. Wenn tiefe Gräben zwischen den Menschen entstehen, dann braucht es oftmals einen Schritt zurück, oder auch ein Stück weit Umkehr, damit wir einander wieder hören, verstehen und ernst nehmen können.
Verbundenheit aller Menschen
Das ist keinesfalls einfach, sondern es verlangt uns sehr viel ab. Und am Ende der Bibelstelle heißt es dann, dass alle Menschen das Heil Gottes schauen werden. Für mich bedeutet das eine tiefe Verbundenheit aller Menschen – und zwar wirklich ALLER Menschen. Niemand wird ins Abseits gestellt! Das ist für mich das Befreiende aus dieser Bibelstelle zum zweiten Adventsonntag und gibt mir Hoffnung und Zuversicht für die nahe und ferne Zukunft.


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