Neuer Wirbelsäulen-Spezialist an der Diakonissen-Klinik

- Parsaei hat im Ärztezentrum "medz" eine Ordination bezogen und steht dort seinen Patienten für Beratungsgespräche zur Verfügung.
- Foto: Diakonissen
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Bandscheibenleiden erkennen und richtig behandeln
Neue Zahlen zeigen: Im Ranking der körperlichen Beschwerden der Österreicher stehen Rücken-, Kreuz- und Nackenbeschwerden mit mehr als 50 Prozent ganz oben . „65 Prozent der Rückenschmerzen betreffen die Lendenwirbelsäule, 33 Prozent die Halswirbelsäule und zwei Prozent liegen im Brustwirbelsäulenbereich“, weiß Babak Parsaei, neuer Wirbelsäulenspezialist an der Klinik Diakonissen Linz. Ein großer Teil aller Rückenschmerzen betrifft die Bandscheiben – jeder fünfte Krankenstand geht auf sie zurück. „Rund ein Viertel aller erwachsenen Menschen weist Bandscheibenvorfälle auf, ohne dass diese überhaupt Beschwerden hervorrufen . Für viele Menschen beginnt jedoch ein langer Leidensweg“, so Parsaei. Meist können Schmerzen mit konservativen Methoden wirksam gelindert werden, in etwa 20 Prozent der Fälle hilft jedoch nur eine Operation.
Bandscheibenvorfall frühzeitig erkennen
Menschen zwischen 30 und 50 Jahren sind am häufigsten von Bandscheibenvorfällen betroffen. Männer doppelt so oft wie Frauen. Vorfallende Bereiche der Bandscheibe können stark auf Nervenwurzeln oder Rückenmark drücken, die unmittelbar an die Bandscheibe angrenzen. Daher können auch die Symptome – abhängig von Ausmaß und Lage des Vorfalls – weitreichend sein. Bewegungsabhängige Schmerzen, Rückenschmerzen, die in die Gliedmaßen ausstrahlen, ausschließlich Beschwerden in Armen oder Beinen (dabei können Schmerzen am Rücken auch ganz ausbleiben), Gefühlsstörungen als seien die Gliedmaßen „eingeschlafen“ und Lähmungserscheinungen sind nur einige der Beschwerden, die ein Bandscheibenvorfall verursachen kann. „Jedem Nerv lassen sich bestimmte Muskeln und Hautflächen zuordnen. Daher können Schmerzen, Störungen der Hautempfindung oder Schwächen bestimmter Muskeln genau auf die Reizung einer Nervenwurzel zurückgeführt werden“, erklärt Parsaei.
Seit 1. Juli 2013 verstärkt der renommierte Neurochirurg das Ärzteteam der Klinik Diakonissen Linz. Parsaei war zuvor an der neurochirurgischen Abteilung der Landes-Nervenklinik Wagner-Jauregg sowie an der Landes-Frauen und Kinderklinik tätig. An der Linzer Kinderklinik wird er neben seiner Tätigkeit an der Klinik Diakonissen Linz auch weiterhin operieren. Denn nur wenige Ärzte österreichweit führen auch an Kindern anspruchsvolle Wirbelsäulenoperationen durch – Dr. Parsaei ist einer von ihnen. „Physiotherapie, Gewichtsabnahme, gezielte Bewegung und Schmerzmittel können bei vielen Patienten dazu beitragen, die Situation in den Griff zu bekommen“, so Dr. Parsaei. „In manchen Fällen ist der Leidensdruck jedoch so groß, dass nur eine Operation wirklich Erleichterung schaffen kann“.
Für den Wirbelsäulenspezialisten steht die mikrochirurgische (schlüssellochchirurgische) Arbeit im Zentrum seiner Tätigkeit: „Heute ist es möglich, Operationen an der Wirbelsäule nur über einen sehr kleinen Schnitt durchzuführen. Kleinste Operationswerkzeuge werden dabei durch einen kleinen Kanal eingeführt“, so Parsaei. „Im Vergleich zu früher bedeuten diese Operationsmethoden einen entscheidenden Fortschritt und sind für Patienten viel weniger belastend. Trotzdem sollte die Entscheidung für eine OP immer nach sorgfältigem Abwägen gemeinsam mit dem Arzt des Vertrauens gefällt werden. Je nach Situation gibt es mehrere Methoden, die in Frage kommen.“
Wann kann eine Operation sinnvoll sein?
„Wenn es nicht nur zu Schmerzen, sondern auch zu Ausfallerscheinungen oder Lähmungen kommt, ist eine Operation oft unumgänglich“, erklärt Dr. Parsaei. In manchen Fällen muss sie sogar dringend durchgeführt werden, z.B. wenn es sich um Ausfälle der Blasen- oder Darmkontrolle handelt. Ein weiterer Grund sind starke Schmerzen, die mit anderen Methoden nicht in den Griff zu bekommen sind: „Wenn die Schmerzen sich trotz aller Bemühungen nicht nach etwa 6 bis 8 Wochen bessern, kann es sein, dass nur eine OP Erleichterung schaffen kann. Wenn ein Nerv regelrecht eingeklemmt ist, sollte man mit dem Eingriff nicht zu lange warten.“ Ob und wann ein solcher Eingriff empfohlen wird, kann erst nach einer Computer- oder Kernspintomografie entschieden werden.
Infos: www.linz.diakonissen.at
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