NS-Liederbuch bei Wiener Burschenschaft aufgetaucht

Symbolfoto

WIEN. Der NS-Liederbuchskandal erreicht Wien. Wie die Wochenzeitung "Falter" vorab mitteilt, wird in der morgen erscheinenden Ausgabe über einen Wiener Liederbuchskandal berichtet. 

Demnach liege dem "Falter" ein Liederbuch der Josefstädter Burschenschaft "Bruna Sudetia" vor, worin auch die mittlerweile aus Niederösterreich bekannte Liedzeile “Da trat in ihre Mitte der Jude Ben Gurion: "Gebt Gas, ihr alten Germanen, wir schaffen die siebte Million" zu finden ist. Anfang Februar trat der FPÖ-Spitzenkanditat in Niederösterreich, Udo Landbauer, wegen ebendieser Textpassagen im Liederbuch der Wiener Neustädter Burschenschaft Germania zurück. Landbauer beteuerte, die Zeilen nicht zu kennen. 

Im Bruna Sudetia-Liederbuch würde es laut Falter weiters wörtlich heißen: “Zwei Juden badeten einst im Fluß, weil jeder Mensch einmal baden muß. Der eine, der ist ersoffen, vom anderen wollen wir’s hoffen.“ Angeblich sei in diesem Liederbuch allerdings keine einzige Zeile geschwärzt. Im Büchlein der Germania seien nämlich viele Textpassagen unkenntlich gemacht worden sein. 

Bruna Sudetia-Vorsitzender ist FPÖ-Funktionär

Brisant: Vorsitzender der Bruna Sudetia ist der Leopoldstädter FPÖ-Funktionär Herwig Götschober, der auch im Verkehrsministerium für den Bereich Social Media zuständig ist.
Die Leopoldstädter Bezirksvorsteherin Uschi Lichtenegger (Grüne) äußert sich indessen in einer Presseaussendung: "Ich war schon vom Fall Landbauer schockiert, dass nun aber auch der FPÖ-Bezirksrat Herwig Götschober in diese menschenverachtenden Umtriebe involviert ist, trifft mich als Bezirksvorsteherin der Leopoldstadt umso stärker." 

Für eine Stellungnahme war Götschober nicht zu erreichen – "er ist im Krankenstand", heißt es gegenüber der bz. Im "Falter" sei allerdings alles gesagt worden, so ein Parteikollege. Dem "Falter" ließ Götschober demnach durch den Sprecher des Verkehrsministers ausrichten, dass er dieses Liederbuch nicht kenne, ein anderes verwende  und die Inhalte des Liederbuchs “kategorisch” ablehne. 

Bruna Sudentia weist alle Vorwürfe zurück

Die Burschenschaft Bruna Sudentia weist hingegen die Vorwürfe mit "aller Vehemenz" zurück. "Das im Falter abgedruckte Liederbuch war niemals das Liederbuch der Burschenschaft und auch nie als solches in Verwendung", heißt es seitens der Josefstädter Verbindung. Auch die Burschenschaft lehne besagte Lieder "kategorisch ab". Das aktuell Liederbuch der Bruna Sudentia würde jenem des "Falters" weder optisch noch inhaltlich ähneln. "Die akademische Burschenschaft Bruna Sudentia prüft rechtliche Schritte gegen die diffamierende Berichterstattung des "Falter" sowie gegen Unbekannt wegen Verleumdung bzw. Weitergabe des Liederbuchs", so eine Aussendung. 

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