Wohnhausanlage in der Schüttelstraße
Leopoldstädter Gemeindebau nach Hans Landauer benannt

Offizielle Benennungsfeier: Der Gemindebau in der Schüttelstraße 17 heißt nun "Hans-Landauer-Hof". | Foto: PID/David Bohmann
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  • Offizielle Benennungsfeier: Der Gemindebau in der Schüttelstraße 17 heißt nun "Hans-Landauer-Hof".
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Einen neuen Namen trägt der Gemeindebau in der Schüttelstraße 71. Er wurde nach dem des KZ-Überlebenden und Widerstandskämpfers Hans Landauer benannt.

LEOPOLDSTADT. Zu Ehren des KZ-Überlebenden und Widerstandskämpfers Hans Landauer heißt die städtische Wohnhausanlage in der Schüttelstraße 71 nun "Hans-Landauer-Hof".  Er selbst lebte  mit seiner Frau Ilse nur zwei Gehminuten entfernt in der Halmgasse.

„Hans Landauer ist uns bis heute ein großes Vorbild dafür, was es heißt, antifaschistische Überzeugung zu leben", so Wohnbaustadträtin Kathrin Gaal (SPÖ) bei der offiziellen Benennungsfeier. In einer Zeit, die von Unsicherheiten geprägt ist, gelte es besonders wachsam zu sein und radikalen Tendenzen vehement entgegenzutreten.

Spanienkämpfer und KZ-Überlebender

Hans Landauer wurde am 19. April 1921 in Oberwaltersdorf geboren. 1937 riss der damals erst 16-Jährige von zu Hause aus, um im spanischen Bürgerkrieg gegen die Franco-Truppen zu kämpfen. Dort wurde er Teil des Bataillons „12. Februar“ der Internationalen Brigaden.

Nach einer Verletzung sowie Spitalsaufenthalten floh Landauer 1939 vor der siegreichen Franco-Armee  nach Frankreich. 1940 wurde er nach der Besetzung durch NS-Truppen verhaftet und 1941 mit anderen Spanienkämpfern in das Konzentrationslager nach Dachau verlegt. Mit dem Sieg der Alliierten wurde Landauer 1945 aus Dachau befreit.

Überlebender des KZ Dachau

Zurück in Österreich trat Landauer in Niederösterreich in den Polizeidienst. Später arbeitete der KZ-Überlebende in Wien in der Abteilung 18 im Bundesministerium für Inneres, wo er mit der Aufklärung von NS-Verbrechen befasst war. Zuletzt war Landauer ein Sicherheitsbeamter an der österreichischen Botschaft in Beirut.

Aktiv blieb Landauer aber auch nach seiner Pensionierung: Er war ehrenamtlich im Dokumentationsarchiv des österreichischen Wiederstandes tätig und wurde 1991 Obmann des Vereins „Vereinigung österreichischer Freiwilliger in der Spanischen Republik 1936-1939“. "Wir ehren ihn für sein großes Engagement mit der Benennung des Hans-Landauer-Hofs“, so Gaal.

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Ein weiterer Meilenstein für Landauer war die Veröffentlichung des „Lexikon der österreichischen Spanienkämpfer 1936-1939“ im Jahr 2003. Er verstarb am 19. Juli 2014 im Alter von 93 Jahren.

Über 100 Jahre alter Gemeindebau

Lange Zeit war die Umgebung des Gemeindebaus öde und verwahrlost, da diese immer wieder von Hochwassern heimgesucht wurde. Erst mit der Donauregulierung 1870 bis 1875 bekam die Gegend sein heutiges Gesicht. Damit wurde das Areal zu einer beliebten Wohngegend.

Der "Hans-Landauer-Hof" befindet sich an der Kreuzung der Schüttelstraße/ Pfaffrathgasse. Errichtet wurde die vierstöckige Wohnhausanlage in den Jahren 1911 bis 1913. Die Struktur des Baus – mit 21 Wohnungen – ist bis heute erhalten. Hans Landauer und seine Frau Ilse lebten nur nur zwei Gehminuten entfernt in der Halmgasse.

Offizielle Benennungsfeier: Der Gemindebau in der Schüttelstraße 17 heißt nun "Hans-Landauer-Hof". | Foto: PID/David Bohmann
„Hans Landauer ist uns bis heute ein großes Vorbild dafür, was es heißt, antifaschistische Überzeugung zu leben“, so Wohnbaustadträtin Kathrin Gaal.   | Foto: PID/David Bohmann

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