Ich bin hier: Kunst im öffentlichen Raum
Iris Andraschek gestaltet 105 Teppiche für ermordete Kremser Jüdinnen.
KREMS. Parallel zur Ausstellung im museumkrems Wo sind sie geblieben? Die Frauen von Krems werden 105 symbolische Teppiche auf Kremser Straßen und Plätzen an das Schicksal vertriebener und ermordeter Jüdinnen erinnern. Ich bin hier heißt das Kunstprojekt von Iris Andraschek, mit dem sie sich auf Spurensuche jüdischer Frauen in Krems begibt. Während des Nationalsozialismus hat das Schicksal der Jüdinnen zur Vertreibung und Ermordung geführt. Die HistorikerInnen Edith Blaschitz Robert Streibel haben dazu Lebensdaten und Wohnorte recherchiert.
Namen sind unbekannt
Weitgehend unbekannt sind die Namen der Vertriebenen. Mit Leimfarbe und handgeschnitzten Schablonen gestaltet Andraschek symbolische Teppiche und verortet diese im Stadtraum. Solange die Ausstellung Die Frauen von Krems im museumkrems läuft, kommen neue Teppiche hinzu, bis für jede jüdische Frau, die bis dahin recherchiert wurde, ihr Platz wiedergefunden wurde und sie der Anonymität enthoben sind.
Die Teppiche stellen die Verbindung zur Geschichte her und geben den Frauen zumindest vorübergehend ihren Ort zurück. Sie sind Träger biographischer Informationen zu den einzelnen Frauen. Die Farbe wird sich wieder je nach Witterung auflösen – damit wird der Kontext zur Vergänglichkeit aufgezeigt. Iris Andraschek: Ich bin hier, eine Kooperation von kremskultur und Kunstmeile Krems.
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