AMF Autocross Meisterschaft geht in die nächste Runde
Autocross Prerov oder „Flugshow am Mammut Hill“
Vergangenes Wochenende, am 15. und 16. Juni, ging die nächste Runde der AMF-Autocross-Meisterschaft über die Bühne. Gemeinsam mit dem Tschechischen Championat traf man sich am traditionellen, EM-erprobten Kurs nahe der Stadt Prerov. Leider folgten aus rot-weiß-roter Sicht nur Dominik Senegacnik (Tourenwagen bis 1600ccm) und Luca Gerhartl (Buggies bis 1600ccm) dem Ruf des Veranstalters. Selbst die Anzahl der tschechischen Starter hielt sich, mit Ausnahme der Racerbuggies, in überschaubaren Rahmen.
Am Fuße der Mammutstatue, Prerov ist einer der bedeutendsten Fundorte der prähistorischen Tiere in Europa, entwickelten sich bei brütender Hitze trotzdem spannende und kampfbetonte Rennen.... und vor allem tolle Flugeinlagen am wohl größten Sprunghügel in der europäischen Autocrossszene!
Schwierige Bedingungen herrschten durchwegs bei den Racerbuggies da diese stets als erste an den Start gehen mussten und zuvor die Strecke ordentlich eingewässert wurde. Doch die Jungs und Mädels machten ihre Sache ganz vorzüglich so dass es kaum zu Zwischenfällen kam. An der Spitze der 3 Klassen setzten sich die üblichen Verdächtigen in Szene so dass sich die Siegerbilder nicht sehr von den bisherigen Rennen unterschieden. Bei den Jüngsten in ihren 160ccm starken, von Honda Motoren angetriebenen Buggies, konnte sich Vojtech Lunak vor Oliver Sille und Frantisek Jira durchsetzen. Frauenpower herrschte, wie schon gewohnt, wieder einmal in der 125ccm-Klasse: die Slowakin Lea Horniakova, die auch überlegen die Gesamtwertung anführt, konnte sich vor Eliska Plna durchsetzen. Das Stockerl kompletierte Ladislav Hanak, Sohn des mehrfachen Ex-Europameisters und Hersteller der Alfa-Racing Buggies. In der stärksten Nachwuchsklasse (RB bis 250ccm) setzte sich Jakub Safranek vor Arnost Florian und Viktor Vitek durch.
Selbst bei den Kampfhornissen oder eigentlich richtig Kartcrossern, die ansonsten für volle Starterfelder sorgen, fanden sich lediglich 14 Starter ein. Hier musste sich der Titelverteidiger und klar Führende in der aktuellen MASCOM Wertung, Petr Dolezal, im Finale nach hartem Kampf Adam Kotaska geschlagen geben. Rang 3 ging an Jiri Rezek.
Bei den Tourenwagen bis 1600ccm reiste der Oberösterreicher Dominik Senegacnik als Führender in der Tschechischen Meisterschaft an. Im Zeittraining nur Dritter, musste er sich von Beginn der Vorläufe weg gegen harte Angriffe der Gegner erwehren. Speziell in Vorlauf 1 wurde er vom Start weg von Tomas und Jakub Janos in die Zange genommen. Trotzdem konnte er sowohl diesen als auch den 2. Vorlauf für sich entscheiden, was im Finale Startplatz 2 bedeutete. Hier konnte er sich zwar am Start durchsetzen, wurde aber während des gesamten Laufes von Ludek Dubravsky unter Druck gesetzt. Obwohl der Druck von Runde zu Runde zunahm konnte Senegacnik seinen Skoda Felicia zum Sieg pilotieren. Herzliche Gratulation!
Die im Vorjahr neu gegründete Klasse D 2, Tourenwagen bis 3500ccm und Zweiradantrieb, brachte spannende Kämpfe und endete schlussendlich mit einem Ford-Doppelerfolg, Jan Sindelar siegte vor Vaclav Ciminga. Der letzte Podiumsplatz ging an Lukas Knap (Peugeot).
Recht überschaubar waren die Starter bei den Allrad Tourenwagen. Lediglich 5 Fahrer fanden sich ein. Am Ende konnte sich der slowakische Saisondominator Marcel Dlesk wieder vor Jan Brozek und Dusan Horcicka durchsetzen.
Wie schon die gesamte Saison über brachte der Wettkampf bei den Juniorbuggies einen Zweikampf zwischen den beiden Alfa Racing PilotenJakub Novotny, regierender Europameister, und seinem Herausforderer Daniel Pytloun. In dieser Reihenfolge endete auch der Finallauf, Rang drei belegte Ondrej Medlik.
Der zweite österreichische Pilot, Luca Gerhartl, ging bei den Buggies bis 1600ccm an den Start. Diese Klasse wurde von den beiden Tschechen Milan Vanek und Petr Nikodem, beide auch in der Europameisterschaft im Spitzenfeld zu finden, dominiert. Wechselten sich die Beiden in den Vorläufen noch ab, konnte Nikodem den Finalstart für sich entscheiden, wurde aber auf der Strecke von Vanek überholt, so dass dieser den Sieg einfahren konnte. Martin Kadlecik komplettierte das tschechische Podium. Gerhartl der bisher in der gesamten Saison mit massiven technischen Problemen kämpfte konnte mit der gezeigten Leistung sehr zufrieden sein. Das Auto hat gehalten und bei seinem ersten Antreten auf der anspruchsvollen Streck konnte er am Ende einen guten 6. Rang einfahren.
Last not Least kam es zum kuriosesten Rennen des Wochenendes: das Finale der Superbuggies: das Rennen von Jakub Kubicek, Dominator der Zeittraings und Vorläufe, fand mit Reifenschaden ein baldiges Ende; der Führende Radek Jordak musste seinen Alfa Racing Mitsubishi mit technischen Problemen abstellen! So entwickelte sich an der Spitze ein Zweikampf zwischen Petr Bartos und Jan Smrz. Als alles schon nach einem Zieleinlauf in dieser Reihenfolge aussah kollidierten die beiden in der letzten Kurve der letzten Runde und blieben wenige Zentimeter vor der Ziellinie liegen. Den Sieg erbte dadurch David Horak, der zwar auch noch mit den beiden kollidierte, allerdings als einziger weiterfahren konnte. Den zweiten Platz holte Roman Kerka und Autocross Legende Jaroslav Hosek sicherte sich, mit 75 Jahren (!) Rang 3.
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