Berufsschule schließt 2015

- hochgeladen von Sandra Schütz
Im Korneuburger Landesjugendheim wird gespart – auch bei der Ausbildung. 2015 schließt die Berufsschule für immer.
KORNEUBURG (sz). "Kinder aus sozial schwachen Verhältnissen haben keine Lobby", bringt es Korneuburgs Vizebürgermeisterin Helene Fuchs-Moser auf den Punkt. Nicht nur als Politikerin ist sie von drastischen Veränderungen im Landesjugendheim betroffen, auch in ihrer Funktion als Direktorin der Polytechnischen Schule und ÖAAB-Obfrau ist sie direkt von den Plänen des Landes betroffen.
Dabei macht sie den Zuständigen keine Vorwürfe in Puncto Einsparungsmaßnahmen, sondern über deren Kommunikation. "Die war grottenschlecht", so Fuchs-Moser, denn weder Stadtpolitiker noch Lehrpersonal des Landesjugendheimes wurden genau informiert.
Lehre wird reduziert
Das Landesjugendheim, das sich in den letzten drei Jahrzehnten zu einem Vorzeigebetrieb mit bestens ausgebildetem Personal gemausert hat, wird nun scheibchenweise filetiert. So wurde bereits die kaum frequentierte Recycling-Lehrausbildung aufgelassen, ebenso die der Maurer. Elektriker und Maler wurden an anderen Standorten zusammengefasst und auch die Bäcker-Lehrausbildung soll in den nächsten zwei Jahren aufgelassen werden.
Endgültiges Aus
Gewissheit ist nun auch, dass die Berufsschule, die nicht nur Ausbildungsstätte für Lehrlinge, sondern auch Arbeitsplatz für 16 Pädagoginnen und Pädagogen ist, 2015 geschlossen wird. "Dann kommen die Jugendlichen dort hin, wo alle anderen auch hin gehen. Nur dort haben sie keine Chance", stellt Fuchs-Moser trocken fest. "Diese Jugendlichen, die mit den verschiedensten Beeinträchtigungen zu kämpfen haben, brauchen persönliche Betreuung. In der freien Wirtschaft können die nicht bestehen."
Projekt "Leuchtturm"
Den demnächst frei werdenden Platz füllt das Projekt "Leuchtturm" aus. Dort werden sechs- bis 15-jährige Kinder, die nicht mehr im eigenen Elternhaus leben können, untergebracht und unterrichtet. 14 Kinder kommen bereits im Herbst 2013 nach Korneuburg. Wie lange sie bleiben, weiß man nicht. Denn auch hier gibt es, noch vor dem Start, die Veränderung weg von der stationären und hin zur ambulanten Betreuung in Wohngemeinschaften.
Massive Gegenwehr
Zumindest konnte man durch die massive Gegenwehr in Korneuburg die komplette Schließung des Landesjugendheimes verhindern, das auch von einigen Kindern aus dem Bezirk Korneuburg der "rettende Strohalm" geworden ist. Denn die Schließung stand, davon ist Helene Fuchs-Moser überzeugt, im Raum.


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