Korneuburg
Stadtmauer ist "Privatsache"
Vermeintlicher Abriss eines Teiles der historischen Stadtmauer am Bankmannring beunruhigt die Korneuburger.
BEZIRK | STADT KORNEUBURG. Als am Bankmannring 2 ein Wohnhaus fiel, wurde die Sicht auf die alte Stadtmauer frei. Als dann die Bagger anrückten und Stein um Stein abtrugen, liefen die Telefone bei Gemeinde und Bauträger heiß. Letzterer beruhigt, beim abgerissenen Teil handle es sich nicht um die historische Stadtmauer, sondern um ein in früheren Jahren errichtetes Gebäude. "Der kleine Rest der Stadtmauer, der im linken, hinteren Eck des Grundstückes gut zu sehen ist, wird von uns natürlich erhalten und nach Vorgaben des Bundesdenkmalamtes saniert", erklärt Stephan Pajpach.
Früher "üblich"
"Korneuburg war schon immer von Phasen großer Armut und großen Wohlstandes geprägt", erklärt Museums-Obmann Otto Pacher. "Die Grundstücke wurden damals samt Stadtmauer verkauft, die heute historischen Zeitzeugen wurden zu Privatbesitz. Und da ist es sicherlich oft passiert, dass bei einem Neubau Teile davon gefallen sind." Still und ohne viel Aufhebens war das damals üblich, "sonst müsste es heute ja noch viel mehr Stadtmauer geben."
Geschichte erhalten
So weit es möglich und diese vorhanden sind, wird der Rest der Stadtmauer mit Originalsteinen saniert. "Leider ist sie sehr porös, die Sanierung gar nicht so einfach", erzählt Pajpach. Ergänzt soll der Originalteil der Mauer durch eine neu errichtete, betonierte Mauer werden, die optisch durch eine sogenannte "Schattenfuge" abgegrenzt wird. Und laut Vorgabe des Bundesdenkmalamtes soll sie in Höhe und Farbe der historischen Mauer angepasst werden.
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