Zweifacher Mordversuch
Prozessstart in Korneuburg für 32-Jährige
Eine Frau aus dem Bezirk Gänserndorf muss sich für zweifachen Mordversuch verantworten. Ihr einstiger Freund überlebte beide Male knapp, erblindete allerdings. Am 4. November 2024 stand die 32-Jährige nun vor dem Landesgericht Korneuburg.
KORNEUBURG/GÄNSERNDORF. Andreas Friedrich wurde zum Ziel seiner damaligen Freundin. 2022 soll ihm diese Methanol und psilocybinhaltige Pilze in einem Getränk verabreicht haben. Der 41-Jährige verstarb zwar nicht, erblindete daraufhin allerdings nahezu vollständig – sein Sehvermögen beträgt seither gerade einmal zwei Prozent. Seinen Beruf als Mechaniker für Landwirtschaftsmaschinen kann er nicht mehr ausüben.
Schlafmittel und Schnittverletzungen
Wenige Monate nach der Vergiftung ein neuerlicher Vorfall: Friedrich musste mit Schnittverletzungen an den Unterarmen ins Krankenhaus – laut Aussagen der Frau aufgrund eines Suizidversuchs. Die Darstellung Friedrichs: Nach dem Verzehr von Muffins, die die Frau gebacken habe, sind Erinnerungslücken bei ihm aufgetreten. Die Muffins hätten Schlafmittel enthalten, auch die Schnittverletzungen sollen von ihr stammen.
Im Jahr 2023 wurde dann die Beschuldigte mit Bauchverletzungen ins Spital gebracht. Es kam zur Festnahme von Andreas Friedrich, die Ermittler stießen allerdings auf Widersprüchlichkeiten. Friedrich wurde enthaftet, eine Untersuchungshaft über die Frau verhängt, die sich die Verletzungen selbst zugefügt haben soll.
Aktueller Stand
Der Anwalt der Beschuldigten legt dar, dass die Frau die Vorwürfe des Mordversuchs bestreitet. Einem Gutachten zufolge leide sie an einer Persönlichkeitsstörung. Sie ist noch immer gefährlich, weshalb ihr eine Einweisung in ein forensisch-therapeutisches Zentrum droht. Ein Urteil soll es nächste Woche geben.
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