Die Brettl-Idee von Gabriel Zelger
Korneuburger verwandelt alte Skateboards zu Schmuck

- Gabriel Zelger haucht mit seiner "Brettl.Idee" alten und kaputten Skateboards wieder neues Leben ein.
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Gabriel Zelger spielt Gitarre, fährt Skateboard und hat sich dem Gedanken der Nachhaltigkeit verschrieben. All das vereint er nun kreativ in seiner "Brettl.Idee". Und den Anstoß dazu gab ein YouTube-Video.
BEZIRK | STADT KORNEUBURG. Genauer war es eine E-Gitarre von Prisma aus alten, kaputten Skateboards, die es dem Korneuburg angetan hatte.
"Die hat einfach großartig ausgesehen. Leider könnte ich mir so eine nie leisten und da hab ich mir gedacht, die bau ich mir selber",
lacht Gabriel Zelger. Und so kam die "Brettl.Idee" ins Laufen.
"Begonnen hab ich mit Schleifpapier und einer Laubsäge aus dem Schul-Werkzeugkoffer. Dann hab ich mich auf Willhaben umgesehen und nach und nach gebrauchte Maschinen gekauft." Denn Nachhaltigkeit ist für Gabriel Zelger nicht nur ein Schlagwort, sondern gelebte Realität. "Neues kostet erstens viel mehr, und warum soll man alte Sachen einfach wegwerfen, wenn man sie noch gut verwenden kann."

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Das war vor ungefähr fünf Jahren. Langsam eignete sich der Korneuburger, der übrigens gerade studiert und einmal Volksschullehrer werden will, die handwerklichen Griffe an.
"Auch da haben mir YouTube-Videos geholfen, ich hab viel gelesen und einfach ausprobiert."
Das erste Stück war ein Plektrum aus recycelten Skateboards, mittlerweile gibt Schmuck in allen Varianten – von Ohrringen über Arm- und Halsbändern bis hin zu Flaschenöffnern, Ringen und Gitarrenzubehör.
Freilich, der "heilige Gral" ist die E-Gitarre. "Vielleicht schaff ich die diesen Sommer", schmunzelt Zelger. Bis dahin will er noch viel ausprobieren.

- Die Skateboard-Hersteller färben die Ahorn-Furnierschichten bunte in. So ergeben sich interessante Muster, die Gabriel Zelger mit viel Sorgfalt auswählt.
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Ahornholz ist einfach genial
Und warum nimmt er ausgerechnet alte Skateboards?
"Zum einen bin ich selbst Skateboarder und zum anderen bestehen die Boards aus sieben Schichten Ahornfurnier, das für meine Zwecke perfekte Eigenschaften hat. Es ist hart und gleichzeitig flexibel."
Bis man jedoch zum Holz kommt, sind einige, langwierige Schritte notwendig.
"Zuerst muss man das Griptape runter schleifen, das ist die Schicht, die dem Skater Halt gibt. Das ist garnicht einfach, manchmal reißt das in viele kleine Stücke, da muss man richtig nach dem Schatz graben."
Wenn dann auch Lack, Wachs und Schmutz unten sind, offenbart das "Brettl" seine volle Schönheit.
"Die Skateboard-Hersteller färben die Furnierschichten bunt ein. Ich schneide die Boards dann in Streifen, verleime sie mit viel Druck und so entstehen wunderschön gemaserte Holzstücke."

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Kreative Ideen
Für die Farbauswahl, jedes Skateboard hat seine ganze eigenen Schattierungen, nimmt sich Gabriel Zelger viel Zeit.
"Die einzelnen, zusammengeleimten Holzstücke werden dann in dünne Schichten geschnitten und in Fassungen eingesetzt. So entsteht zum Beispiel der Schmuck."
Demnächst will er sich auch an Schuhlöffel und Bilderrahmen versuchen.
Mit Material versorgt wird der Korneuburger übrigens von der Skater-Community. Denn seine Kreativität hat sich unter dem Namen "Brettl.Idee" auf Instagram und Facebook mittlerweile schon herumgesprochen.

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Nachhaltigkeit oberstes Gebot
Und weil Gabriel Zelger durch und durch auf ein nachhaltiges Leben setzt, sind auch seine Visitenkarten und Schmuck-Halterungen recycelt.
"Die mach ich aus Katzenfutterkartons, die sind schön dünn. Mit einem speziellen Stempel werden sie bedruckt."
Zu erstehen gibt es die Kunstwerke des Korneuburger "Brettl.Idee"-Gründers aktuell nur auf Märkten und Veranstaltungen. Zu denen reist er übrigens, mit Koffer und selbst gezimmertem Ausstellkoffer, auch nur öffentlich an.

- Die einzelnen Streifen werden mit viel Druck verleimt, dann ich dünne Scheiben geschnitten und zu kreativen Kunstwerken verarbeitet.
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Wer jetzt neugierig geworden ist, die nächste Gelegenheit, die Werke von Gabriel Zelger zu sehen, ist schon am 1. Mai und zwar beim Kunst- und Handwerkmarkt in Niederhollabrunn. Zuvor sponsert er noch den Skatecontest in Wr. Neustadt am 22. April, ist am 13. Mai beim Contest im Skatepart Hollabrunn dabei und am 17. Juni beim Skatecontest in Amstetten.
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