Explosion in Langenzersdorf
"Druckwelle hat mir das Häferl aus der Hand gerissen"

- Der Blick von der anderen Straßenseite – auch das Haus gegenüber wurde durch weggeschleuderte Teile beschädigt.
- Foto: privat
- hochgeladen von Sandra Schütz
Eine Explosion in einem Wohnhaus in Langenzersdorf forderte, so der aktuelle Stand Freitag Nachmittag, fünf Verletzte. Nach einer Person, deren Handy in einer der zerstörten Wohnungen geortet werden konnte, wird noch gesucht. Derzeit arbeiten Feuerwehr, Rettung, Polizei und Bundesheer am Abtragen des durch die Explosion entstandenen Schuttkegels – Stück für Stück und ganz vorsichtig, um keine womöglich darunter liegenden Personen zu verletzten.
BEZIRK KORNEUBURG | LANGENZERSDORF. Einer, der die Explosion und die dramatischen Stunden danach hautnah mitbekommen hat, ist Bernhard K. Er wohnt gegenüber und wollte kurz vor 8 Uhr morgens gerade seine Wohnung verlassen. "Ich hab grad noch einen Schluck Kaffee gemacht, als es furchtbar knallte und dann kam auch schon die Druckwelle, die mir das Kaffeehäferl aus der Hand gerissen hat."
Nach dem Knall war es ruhig, Rauch stieg in die Luft. Erst nach einer kurzen Weile begann das Feuer zu lodern. "Passanten auf der Straße haben gerufen, holten die Bewohner aus ihren Wohnungen raus. Dann kam auch schon die erste Polizeistreife und dann ging alles Schlag auf Schlag", erzählt K., in dessen Hausfassade zahlreiche Scherben, Metallteile und Nägel des zersprengten Hauses von gegenüber stecken. "Meiner Nachbarin hat es das Küchenfenster aus dem Rahmen gedrückt, einem anderen Nachbarn sogar die Terrassentür aus den Angeln gehoben." Schlafzimmerfenster, deren Rahmen regelrecht aus der Fassade gerissen wurden und jede Menge Schutt auf Terrassen und Balkonen – "einer meiner Freunde ist zufällig auf der Couch eingeschlafen, sein Glück, so war nicht im straßenseitigen Schlafzimmer. Die Druckwelle hat ihn richtig von der Couch geschleudert".
"Man darf es sich gar nicht vorstellen!"
Bernhard K. und seine Nachbarn wurden angehalten, in ihren Wohnungen zu bleiben. Zu groß war und ist die Gefahr vor herunterfallenden Teilen des kaputten Hauses. Und K. macht sich Sorgen, wohnen doch zwei seiner Freunde im nun komplett demolierten Gebäude. "Einer war zum Glück heute Nacht nicht zu Hause. Der andere wurde mit einer Platzwunde ins SMZ Ost gebracht." Und dann wird der Langenzersdorfer still und sagt leise: "Nicht vorzustellen, es wäre Sommer und warm gewesen. Da wären die Leute auf ihren Terrassen und Balkonen und auf der Straße gewesen. Genau dort, wo jetzt der ganze Schutt und die komplett verschütteten Autos sind. Da hätte es bestimmt viele Verletzte gegeben."
HIER geht’s zur aktuellen Lage in Langenzersdorf:
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