Bezirk Korneuburg: Anruf aus der Vergangenheit

- Modern und voller High-Tech sind die neuen Telefonzellen, die mit der Kraft der Sonne funktionieren.
- hochgeladen von Sandra Schütz
Trotz Handy-Boom gibt es im Bezirk Korneuburg noch 117 Telefonzellen. Eine Zeitreise zwischen Wählscheibe und Highspeed-Internet.
BEZIRK KORNEUBURG. Sie haben Leben gerettet, Beziehungen ermöglicht oder mitgeholfen, Kriminelle zu überführen. Einst unverzichtbar, ist es zuletzt ruhiger um die 117 Telefonzellen im Bezirk Korneuburg geworden. Die Bezirkblätter brachen zum Lokalaugenschein auf und fanden die interessantesten Fakten und längst vergessene Erinnerungen an die "gute, alte Zeit".
Damals unverzichtbar
Heute ist es kaum mehr vorstellbar, dass Telefonzellen einst unverzichtbar waren, um mit der Außenwelt in Kontakt zu treten. "Meine Großeltern haben einen Garten in der Langenzersdorfer Seeschlacht. Damals hatten wir noch kein Telefon und ich kann mich gut daran erinnern, wie ich mit meiner Oma zur einzigen Telefonzelle in der ganzen Anlage gepilgert bin, um zu Hause anzurufen und Bescheid zu geben, dass alles in Ordnung ist", erzählt die 35-jährige Sabine. "Wann ich das letzte Mal eine Telefonzelle benutzt hab, daran kann ich mich gar nicht mehr erinnern. Wahrscheinlich war das im Urlaub. Da haben wir uns immer Wertkarten gekauft, um Zuhause anrufen zu können."
Zur Sicherheit
An die Wertkarten-Zeit kann sich auch die 26-jährige Viktoria aus Korneuburg noch gut erinnern. "Meine Mama hat uns Kindern damals eine Wertkarte gekauft, damit wir uns im Notfall melden können." In einer Telefonzelle war auch sie schon lange nicht mehr.
Neuer Trend in der Zelle
Die Telefonzellen von heute sind mittlerweile weitaus mehr, als nur ein öffentlicher Fernsprecher. So wird etwa jene, die am Korneuburger Hauptplatz steht, nicht nur mit der Kraft der Sonne betrieben, sie dient auch gleichzeitig als Stromtankstelle für E-Bikes und Elektroautos.
Zur Sache
In ganz Niederösterreich gibt es 2.688 Telefonzellen. Die Universaldienstverordnung verpflichtet A1, den Stand von 1997 aufrecht zu erhalten.
Die Nutzer sind heute hauptsächlich Jugendliche, Handybesitzer mit leerem oder defektem Akku, Menschen mit geringem Einkommen und sehr oft Touristen. Die neueste Generation der Telefonzellen wird nicht nur für Telefonate genutzt, sondern dienst auch als lokale Auskunftstation: In den sogenannten Multimedia-Stations erhält man Infos über Restaurants, Trafiken oder Apotheken in der Umgebung oder man surft im Internet, verschickt Fotos und E-Mails.
HIER geht's zurück zur Übersichtsseite!




Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.