Wissenschaftlicher Bericht

Bienen & Honig
Forschungsbericht von der Uni Graz.

Wenn im Juni die Biene ihre Höchstform erreicht, dann herrscht im wahrsten Sinne des Wortes ein elektrisches Spannungsfeld im Bienen-stock. Flugbienen warten ungeduldig im hohen Boden auf Trachtkundschafterinnen, die Meldungen über nahegelegenen Trachtquellen bringen. Die Königin befindet sich im Juni an der Spitze ihrer Eiablageleistung mit bis zu 2500 Stifterln (Eier) pro Tag. Potente Drohnen wieseln durch den Bienenstock und müssen von den Arbeiterinnen rund um die Uhr umsorgt und gefüttert werden.
Man kann sich also vorstellen, es herrscht reges Treiben, in nun bis zu 60.000 Individuen fassende Bienenstock. Doch wie behalten die Bienen da den Überblick? Wie kann eine funktionierende Kommunikation stattfinden. Das Geheimnis der Bienen sind elektrische Felder, wie Wissenschaftler der Freien Universität Berlin nun entdeckten. Das faszinierende an der Erkenntnis ist, dass die Bienen diese selbst erzeugen. Fliegen die Bienen durch die Luft, so findet zwischen ihrem Körper und den geladenen Luft-teilchen Reibung statt, die dazu führt, dass Bienen sich elektrisch aufladen. Da der Bienenkörper jedoch nicht leitfähig ist, können sich die Bienen nicht bei der Berührung mit Gegenständen oder an anderen Insekten entladen. Die Spannung von bis zu 500 Volt bleibt stationär am Körper der Biene. Kommt die Biene nun am Stockeingang an, wird die Spannung von den Wächterinnen wahrgenommen. Auch im Bienenstock bleibt das Spannungsfeld erhalten, jedoch variiert die Stärke ihres Ladungsfeldes mit der Ausprägung der Bewegungen der Bienen. D. h. Flugschläge, Hin- und Herschwingen des Körpers und Schwänzeltanz bewirken eine Veränderung des Ladungsfeldes der Biene. Das Spannungsfeld und seine Veränderung können von den anderen Bienen wahrgenommen werden, da diese ebenfalls geladen sind. Beim Schwänzeltanz beispielsweise entsteht so ein charakteristisches Muster des elektrischen Feldes in der nahen Umgebung der Biene. Dieses Muster dient zur Verschlüsselung der Entfernungsangaben zur darstellenden Trachtquelle. Um ein konkretes Beispiel zu geben. Jedes langsame Hin- und Herschwingen in Verbindung mit ungefähr vier hochfrequenten Flügelpulsserien teilt eine Entfernung von rund 35 m mit. Die ringsherum stehenden Bienen nehmen diese Information durch ihr eigenes Spannungsfeld wahr, und zwar mit den Haaren und Fühlern, da diese durch das elektrische Feld der tanzenden Biene in Bewegung gebracht wird. Als Reaktion auf diese Forschungsergebnisse stellt sich nun natürlich auch die Frage, ob die elektrischen Felder, die von verschiedenen Spannungsquellen wie Hochspannungsleitungen sowie Radio-, Fernseh- und Handysendern ausgehen, einen Einfluss auf die Bienen haben. Im Falle von normalen Wechselstromleitungen von 220 Volt sowie Radio-, Fernseh- und Handysendern können die Forscher beruhigen. Die von diesen Geräten ausgehenden Spannungen seien zu gering um für die Bienen problematisch zu werden. Sehr wohl können jedoch Mittel- und Hochspannungsleitungen ab 30 Kilo Volt negative Einflüssen auf die Kommunikationsfähigkeit der Bienen haben.
Bienenvölker sollten daher nicht direkt unter Leitungen stehen.

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