Erneuerbare Energiegespräche in der Sonnenstadt

(v. l.) Dr. Friedrich Hinterberger (SERI GmbH), Dr.-Ing. Peter Bretschneider (Fraunhofer Anwendungszentrum), Energiereferentin Dr.in Beate Prettner, MMag. Astrid Khokhar (AMSC Windtec GmbH), Walter Hartlieb (Bgm. Kötschach-Mauthen) und Dr. Markus Gilbert Bliem (Institut für Höhere Studien Kärnten). | Foto: Arco
  • (v. l.) Dr. Friedrich Hinterberger (SERI GmbH), Dr.-Ing. Peter Bretschneider (Fraunhofer Anwendungszentrum), Energiereferentin Dr.in Beate Prettner, MMag. Astrid Khokhar (AMSC Windtec GmbH), Walter Hartlieb (Bgm. Kötschach-Mauthen) und Dr. Markus Gilbert Bliem (Institut für Höhere Studien Kärnten).
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„Kann Kärnten zu 100 % durch Erneuerbare Energiequellen versorgt werden?“

Dieser Frage ging LRin Dr.in Beate Prettner mit einer hochkarätige Expertenrunde vor knapp 200 interessiert lauschenden und fragenden ZuhörerInnen beim 7. Energie|Kolloquium der Initiative Kärnten voller Energie nach.
Die Antwort: Ein einhelliges, durchaus optimistisches „Ja, aber“.

So „voller Energie“ war die St. Veiter Blumenhalle wohl schon lange nicht mehr: Solarpaneele, Mini-Windräder, LED-Leuchten und Holzpellets im Foyer, knapp 200 energiebegeisterte BesucherInnen und hochkarätige Fachreferate im Vortragssaal – das 7. Energie|Kolloquium von LRin Dr.in Beate Prettner
machte seinem Namen wieder alle Ehre. Die „Sonnenstadt“ an der Glan gab der Veranstaltung diesmal einen besonders passenden Rahmen.

Optimaler Energiemix
„Ich bin überzeugt, dass es möglich ist, St. Veit energieautark zu machen, wenn alle dabei mithelfen“, eröffnete Bürgermeister Gerhard Mock das Kolloquium mit ehrgeizigen Worten. Die Hintergründe und realistischen Möglichkeiten im Bezug auf dieses Vorhaben wurden anschließend von Energieexperten
aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet. Dr.-Ing. Peter Bretschneider, stellvertretender Leiter des Fraunhofer-Anwendungszentrums (D), strich hervor, dass Kärnten über einen hervorragenden Energiemix aus Wind, Sonne, Wasser und Biomasse verfüge und daher eine Energieautarkie durchaus
vorstellbar wäre – vorausgesetzt, man stelle sich den systemischen Herausforderungen, die mit dem Erreichen dieses Ziels verbunden sind.

Gesellschaftlicher Wandel
Dr. Friedrich Hinterberger, wissenschaftlicher Geschäftsführer der SERI GmbH, lud das Publikum zu grundsätzlichen Überlegungen über den Zusammenhang zwischen Ressourcenverbrauch und Lebensqualität ein. „Wir wissen viel und es würde genügen, um zu handeln, aber das Verhalten hat sich noch nicht geändert“, fasste er die Meinung der gesamten Dialoggemeinschaft in St. Veit zusammen, dass eine Energiewende mit einem gesellschaftlichen Wandel einhergehen müsse. Eine weiteresFukushima, so Hinterberger, sei dafür jedoch nicht vonnöten.

Erneuerbare Potentiale
Über die vergangenen und künftigen Potentiale Erneuerbarer Energieträger in Kärnten referierte Dr. Markus Gilbert Bliem vom Institut für Höhere Studien Kärnten (IHS). Bevor James Watt 1764 die Dampfmaschine erfand, hatte die Energieversorgung fast ausschließlich auf erneuerbaren Energiequellen basiert, und dies würde – aufgrund der Endlichkeit und negativen Auswirkungen der fossilen Energieträger – auch in Zukunft wieder so sein, so Bliem. „Das Potential an Erneuerbaren Energieträgern ist da. Auch diese sind aber nicht unbegrenzt vorhanden, daher muss der Energieverbrauch
radikal gesenkt werden, um eine Versorgung möglich zu machen“, gab Bliem zu bedenken.

Effizientes Zusammenspiel
MMag. Astrid Khokhar von der AMSC Windtec GmbH gewährte anschließend spannende Einblicke in die Wirtschaftlichkeit von Windkraft in Kärnten und betonte, dass die Versorgungsprobleme mit Erneuerbaren nur mit einem effizienten Zusammenspiel der einzelnen Energiequellen – Wind- und
Wasserkraft, Biomasse und Photovoltaik – gelöst werden könnten. „Um die Energiewende zu realisieren, müssen die Nutzung der erneuerbaren Energie ausgebaut und die Netze an die sich ändernden Anforderungen angepasst werden. Gleichzeitig ist die Bewusstseinbildung bei den Verbrauchern ein wichtiger Punkt – diese müssen lernen, den Strom ohne Einschränkung der
Lebensqualität effizienter einzusetzen“, so Khokhar.

Erlebbare Energie
Ein Musterbeispiel für den effizienten Einsatz Erneuerbarer Energie präsentierte schließlich Walter Hartlieb mit seiner Gemeinde Kötschach-Mauthen. Die Gemeinde engagiert sich bereits seit vielen
Jahrzehnten im Bereich der Erneuerbaren und verfügt derzeit über 21 Kleinwasserkraftwerke, drei Öko- Bergstauseen, Kärntens einzige Windturbine, eine Biogasanlage, etliche Solar- bzw. Photovoltaikanlagen
sowie drei Fernwärmenetze. Auch im Bereich der Bewusstseinsbildung tut sich in Kötschach-Mauthen viel: Energie, so die Devise, soll fühlbar, sehbar und erlebbar werden. „Derzeit sind wir zu 74,6 % energieautark. Bis 2020 wollen wir die 100 % erreichen“, zeigt sich Hartlieb überzeugt.

Herausforderung Energiewende
„Ja, es ist möglich, Kärnten zu 100 % durch Erneuerbare Energiequellen versorgen. Aber wenn wir diesen Weg beschreiten wollen, bleibt sicher in vielen Bereichen kein Stein auf dem anderen.“ Auf das Fazit von
Dr. Bliem konnte sich letztendlich die gesamte Dialoggemeinschaft in der St. Veiter Blumenhalle einigen.
Auch Energiereferentin Dr.in Beate Prettner zeigte sich motiviert, die Herausforderungen der Energiewende anzunehmen. Prettner: „Fukushima war für mich ein energiepolitisches Erdbeben, das alles verändern wird. Damit wir ein Kärnten voller Erneuerbarer Energie realisieren können, braucht es ein Ja
aller Beteiligten und eine Festlegung geeigneter Rahmenbedingungen. Eine zentrale Rolle wird dabei auch die Frage der Raumordnung spielen.“

Wo: Blumenhalle, Villacher Straße 15, 9300 Sankt Veit an der Glan auf Karte anzeigen
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