Arbeitsmarkt-Bilanz 2024
Stabiler Arbeitsmarkt trotz Gegenwind
Der Konjunkturschwäche zum Trotz hielt sich der Kärntner Arbeitsmarkt 2024 stabil. 2025 steht allerdings im Zeichen von unsicherer Rahmenbedingungen.
KLAGENFURT. "Die Ausgangslage für das Arbeitsmarktjahr 2024 war durchaus herausfordernd", sagt Kärntens AMS-Chef Peter Wedenig. Schwächelnde Wirtschaft, ausbleibende Wachstumsimpulse und zugleich eine Enorme Dynamik. Einerseits war der Ruf nach Fachkräften laut, anderseits gab es Branchen die Personalanpassungen und -abbau vornahmen. Und dies vor dem Hintergrund der demographischen Entwicklung und des sinkenden Erwerbspotenzials. Als zentrale Strategie um diesen Umständen Herr zu werden setzte man in Kärnten auf Strategility. "Wir haben den Fokus auf einige zentrale Strategien mit Agilität in der Umsetzung gelegt", erklärt Wedenig.
Strategien
So forcierte man die Gleichstellung und versuchte Frauen für Berufe in Handwerk und Technik fit zu machen. Zudem suchte man vermehrt den direkten Kontakt zu Unternehmern (AMS on Tour), änderte den Suchalgorithmus weg von der reinen Suche nach Stellen hin zu Kompentenz-und Anforderungsprofilen und intensivierte die Betreuung von Langzeitarbeitslosen. "Mit diesen Lösungsansätzen ist es gelungen den Arbeitsmarkt trotz Rezession stabil zu halten", so Wedenig.
Zahlen
Jahresdurchschnittlich waren 17.620 Arbeitslose beim AMS Kärnten vorgemerkt. Das entspricht einem Plus von 4,1 Prozent gegenüber dem starken Arbeitsjahr 2023 und die geringste Zunahme im Bundesländervergleich. Nach Zielgruppen betrachtet stieg die Jugendarbeitslosigkeit um 16,7 Prozent, während Langzeitarbeitslosigkeit um 4,3 Prozent abgebaut werden konnte. Bei den über 50-Jährigen blieb die Lage konstant (+0,5 Prozent). Die Zahl der offenen Stellen ist um 23,8 Prozent deutlich gesunken auf jahresdurchschnittlich 5.673 gemeldete Stellen. Hoch hielt sich indessen in Kärnten der Beschäftigtenstand mit 222.306 Beschäftigten.
Ausblick
Ebenfalls herausfordernd stellt sich 2025 dar. Von der wirtschaftlichen Entwicklung über die noch fehlende Bundesregierung bis zu internationalen Rahmenbedingungen gibt es viele Unsicherheitsfaktoren. "Die Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt lassen sich nur schwer einschätzen", sagt Wedenig. Die internen AMS-Prognosen für Kärnten gehen Stand jetzt von einer Zunahme von rund 400 Arbeitslosen bei weitgehend gleichbleibendem Beschäftigtenstand aus.
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