Nicht erwachsen, aber reif

Die Kinder-Hoteliers Siggi Neuschitzer und Gerhard Stroitz feiern den 20. Geburtstag ihrer Marke und setzen auf Internationalisierung.   Foto: KK/riepress
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Die Kinderhotels sind 20 Jahre jung – und beschenken sich zum Jubiläum mit Erfolg und neuen Ideen selbst.

Krisensicher mit günstigen Angeboten? – Bei den Kinderhotels kann davon keine Rede sein. Sie gehen den umgekehrten Weg. Die Drei-Smiley-Kategorie auf der selbst kreierten Qualitätsskala wurde aufgelöst. „Nachgefragt werden fast ausschließlich Vier- und Fünf-Smiley-Häuser“, erklärt Gerhard Stroitz zum 20-Jahr-Jubiläum der Kinderhotels.
Der Hotelier vom Faaker See und Geschäftsführer der „Kinderhotels Europa“ sieht sich damit in seiner Philosophie bestätigt. Da Qualität seinen Preis hat, habe es nie Gratis-Aufenthalte für Kinder gegeben – „Wir haben unsere Gäste nie belogen.“ – „In schwierigen Zeiten sieht sich der Kunde das Produkt genauer an – stimmt es, bezahlt er es auch“, so Stroitz. Der Marketing-Verantwortliche der Kinderhotels Siggi Neuschitzer ergänzt: „Wir haben Tagespreise für ganze Familien von bis zu 500 Euro – das ist kein Problem, wenn man Top-Qualität anbietet.“
Das Produkt stimmt also. Das zeigen auch die selbst auferlegten Qualitätskriterien und jährlichen Kontrollen durch die Organisation. „In unserem Produkt hat sich in den 20 Jahren viel getan“, blickt Stroitz zurück. Ausgehend von einer Idee der Österreich-Werbung haben sich die Kinderhotels im deutschsprachigen Raum formiert. Von der Grundidee hat man sich aber längst distanziert und die Gesellschaft „Kinderhotels Europa“ gegründet.
Gegen den Weg der Masse
„Wir wollten nicht auf Masse arbeiten“, begründet Stroitz den Rückgang bei der Anzahl der Betriebe von fast 100 im Jahr 1998 auf heute 51 Kinderhotels. „Wir könnten bestimmt 200 Hotels als Mitglieder haben, aber unsere Qualitätskriterien würden wir bei so einer Masse nicht mehr so konsequent durchsetzen können“, so Neuschitzer.
Genau diese Tatsache „bremst“ auch die Eroberung von neuen Ländern. Neuschitzer: „Es ist wie bei der Sterne-Kategorisierung schwierig, einheitliche Standards zu haben.“ Genau diese seien aber notwendig. „Unsere Kooperationspartner verlassen sich darauf“, so Neuschitzer. McDonald’s, Deichmann und Lutz – um nur einige zu nennen – „verlassen sich auf die Qualität der Truppe“. Nur so kann man die Werbeeffekte nützen.
Ein Beispiel: Durch die Zusammenarbeit mit Hipp bearbeiten Stroitz und Co. den englischen Markt. „Hipp ist dort Marktführer mit einem Anteil von rund 68 Prozent“, berichtet Neuschitzer. Dass die Marke Kinderhotels vom Babynahrungsriesen mittransportiert wird, spart hohe Marketingsummen in England.
„Wir sind insgesamt schlank aufgestellt“, so Stroitz über Sparsamkeit in der Organisation. „Sieben Prozent des Budgets fließen in Kosten der Mitarbeiter.“ Der Rest – Mitgliedsbetriebe geben drei bis fünf Prozent des Nettoumsatzes an die Kinderhotels ab – geht in die Marktbearbeitung. Für Neuschitzer ist dies ein Teil des Erfolgsgeheimnisses. „Bei uns führen Unternehmer die Gruppe; wir schalten keine Geldverbraucher dazwischen.“
So bleiben die Beiträge für Produktentwicklung und Innovationen übrig. Neuschitzer – es betreibt sein Kinderhotel in Trebesing seit 25 Jahren – blickt zurück: „Anfangs haben wir nur auf die Kinder geschaut und fast auf die Eltern vergessen.“ Heute sei das längst anders. Kaum ein Betrieb kommt ohne Top-Wellnessanlage für die Eltern aus.
„Das ist die Philosophie“, erklärt Neuschitzer, „Ab dem siebten Lebenstag bieten wir Top-Betreuung für die Kinder und die Eltern können in Ruhe sämtliche Annehmlichkeiten der Anlagen genießen.“ Großes Augenmerk gilt deshalb der Schulung der Mitarbeiter, wenn es um Kinderbetreuung geht. In der eigenen Akademie investieren die Kinderhotels in ihr Human-Kapital. Stroitz: „Wir halten jährlich 300 Schulungen in der Kinderhotel-Akademie ab.“
Eine andere Herausforderung sei es nämlich für die Betreuer der kleinen Gäste als in einem Kindergarten. „Bei uns wechselt die Klientel ständig“, so Neuschitzer. Außerdem kommen die sprachlichen Herausforderungen dazu. „Wir haben die Europäisierung vollzogen“, so Stroitz. Deutsch, Englisch, Italienisch und Ungarisch wird in den Animationseinheiten für die Babygäste gesprochen.
Kinder-Etage in City-Hotels
Internationalisierung ist für die Kinderhotels weiter ein Thema. Geht es um die Gäste, gewinnen die Häuser stets neue Nationalitäten für sich. Aber auch in mehreren Ländern will Stroitz die Marke vertreten wissen. Sein Ziel für die Jahre nach dem Jubiläum: „Wir möchten Hotels in fünf bis sechs Ländern Mitteleuropas haben.“ Möglichkeiten gebe es viele, einige Gespräche seien konkret. Stroitz: „Wir haben Anfragen von Hotelketten für Innenstadt-Häuser.“ Plan sei es, ein Stockwerk als Kinderhotel einzurichten, um schlecht gebuchte Wochenenden auszulasten. An der Strategie hält Stroitz aber fest: „Es soll maximal 60 Kinderhotels geben.“
Auch Neuschitzer hat klare Ziele für die nächsten 20 Jahre: „Wir wollen die Internationalisierung bei den Gästen weiter vorantreiben.“ 40 Prozent der Gäste sind heute Österreicher, 30 Prozent kommen aus Deutschland und zehn aus Italien. Engländer und Iren machen sechs Prozent der Gäste aus. „Der Rest verteilt sich auf das restliche Europa“, so Neuschitzer.
G. Leitner

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