Deutschland zeigt es vor
Kärnten will mehr Lehrlinge mit Matura haben
Nachbarland Deutschland zeigt es vor: Für den Lehrlingsbeauftragten der WKK ist Deutschland als Vorbild für Kärnten. Dort liegt die Rate mit Lehrlingen teilweise bei 50 Prozent – in Kärnten gibt es definitiv Aufholbedarf.
KÄRNTEN. Dass der Friseurberuf einmal zum Mangelberuf wird – damit hätte wohl niemand gerechnet. Haben WKK und AK etwa zu sehr damit geworben, dass Frauen mehr und mehr sich für eine Lehre in der Technik entscheiden sollen? "Keineswegs, vielmehr würden wir uns noch viel mehr Frauen in technischen Berufen wünschen. Die immanente Fachkräfteknappheit in technischen Berufen macht es notwendig, dass alte Rollenbilder endlich aufgebrochen werden", entgegnet Benno Tosoni, Lehrlingsbeauftragter der WKK. Laut ihm ist eines schuld am Fachkräftemangel: der demografische Wandel.
Maturanten und Co.
Generell entwickeln sich die Lehrlingszahlen laut dem Experten positiv, sie befinden sich im Anstieg. Erkennbar wird dies u. a. daran, dass die Zielgruppen für eine Lehre angesprochen werden, die bisher nicht in das klassische Lehrlingsbild fielen. "Wir versuchen dem Fachkräftemangel verstärkt entgegenzuwirken, indem atypische Zielgruppen wie Maturanten und Hochschulabbrecher für eine Lehrausbildung gewonnen werden. Entsprechende Maßnahmen sind unerlässlich, denn mit derzeit rund vier Prozent der Lehranfänger, die beim Lehrantritt bereits über eine Matura verfügen, haben wir noch viel Luft nach oben", so Tosoni, der Deutschland als Vorzeigeland anführt. Dort gibt es Regionen, in denen 50 Prozent der Lehrlinge ein Abi haben.
Die Entwicklung
Vergangenes Jahr kam es nach einem kontinuierlichen Anstieg wieder zu einem leichten Minus. Die meisten offenen Stellen gibt es im Fremdenverkehr, im Handel und in den Metall- und Elektrolehrberufen. Die Nachfrage nach motivierten Lehrlingen ist in allen Branchen hoch.
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