Extremsport
Markus Bauer ist der "Hölle" entkommen

- Extremsportler Markus Bauer gönnt sich noch einen Blick auf das Weltkulturerbe, dem Grand Canyon
- Foto: Bauer/KK
- hochgeladen von Peter Kowal
BERG OB ATTENDORF (kope). Mitte September ist der Extremsportler Markus Bauer (40) nach Arizona (USA) geflogen, um am "Grand to Grand Ultra"-Ultralauf teilzunehmen. Vollgepackt mit Vertrauen und Motivation sowie mit einem 13 Kilo schweren Rucksack startete der WOCHE-Kundenberater am 22. September, 8 Uhr Ortszeit, sein großes Abenteuer.
Das Vorhaben
Der Ultralauf geht sechs Etappen über insgesamt 273 Kilometer im Weltkulturerbe, dem Grand Canyon. In einer Gegend, wo einst die Navajo- und Paiute-Indianerstämme gelebt haben. Auf den Strecken lauern viele Gefahren wie Klapperschlangen, Taranteln, Skorpione sowie Kamelspinnen. Und Bauer sollte gleich mit einem gefährlichen Tier Bekanntschaft machen.
Ein Nierenversagen
"Auf der ersten Etappe stach mich eine Tarantel bei Kilometer 17. Das habe ich noch wegstecken können, doch drei Kilometer später passte ich nicht auf, trat in ein Loch und es gab einen lauten Knacks in meinem Lendenwirbelbereich. Die Folge waren große Schmerzen, doch aufgeben war für mich zu keiner Zeit ein Thema. Zahlreiche Schmerztabletten halfen mir in den nächsten Stunden. Ich wollte unbedingt das Etappenziel erreichen. Unterwegs half ich zusätzlich noch einem Amerikaner, der sich nur mühsam weiterschleppte, zum Checkpoint. Bei mir selbst lösten die zahlreich eingenommenen Schmerztabletten ein Nierenversagen aus", erzählt Bauer. Mit Schmerzen erreichte Bauer nach neun Stunden das erste Etappenziel. Die letzten Läufer kamen erst drei Stunden später zum Checkpoint.
Schmerztabletten
Am Etappenziel war für den Kärntner dann Endstation. "Da hat der Arzt mich in Absprache mit mir aus dem Rennen genommen. Die Enttäuschung war natürlich groß. Der Zusammenhalt unter den Teilnehmern ist wie in einer großen Familie, sie haben mir alle zu meiner schweren Entscheidung gratuliert. Da konnte ich auch zahlreiche Freundschaften schließen", erklärt Markus Bauer. Von den 103 Teilnehmern mussten im Laufe des Ultralaufes "Grand to Grand" 27 Prozent aufgeben. "Ich bin deshalb auch sehr stolz, dass ich mit meinen neun Stunden gleich sechs US-Marines um jeweils eineinhalb Stunden geschlagen habe", schildert der Extremsportler. Was bleibt, sind allerdings nur die Erinnerungen. "Ich bin froh, dass ich die unglaubliche Weite des Grand Canyons erleben durfte. Große Mustang-Herden begleiteten mich. Auch der Anblick von einem toten Puma sowie Roadrunner gehörten zu den traurigen Erlebnissen", erzählt Markus Bauer.
Las Vegas-Show
Nach dem Ausscheiden musste der Kärntner den Checkpoint verlassen. "Da bot sich eine amerikanische Familie an, bei ihnen zu nächtigen und zu essen. Bezahlen kam nicht infrage. Danach reiste ich nach Las Vegas, wo ich noch sechs Tage verbrachte. Die Highlights für mich waren die Glitzerwelt sowie die David Copperfield- und Michael Jackson-Show", erzählt Bauer. Von den extremen Ultra-Läufen hat Markus Bauer vorerst aber genug.
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