Kärntner Gebietskrankenkasse warnt vor "Ausgabenbremse" der Regierung
Die KGKK befürchtet massive Auswirkungen für Patienten. Vor allem bei der ländlichen Geundheitsversorgung.
KLAGENFURT. Die Kärnter Gebietskrankenkasse befürchtet weitreichende Folgen für die Kärntner Bevölkerung aufgrund des Sparprogrammes der Regierung im Gesundheitsbereich. Die angeordnete "Ausgabenbremse" könnte demnach schwerwiegende Folgen für die Versicherten haben. Vor allem die Qualität der Gesundheitsversorgung könnte sich massiv verschlechtern. Weiters müssten Versicherte mit längeren Wartezeiten rechnen und die Leistungen der KGKK könnten nicht weiter ausgebaut werden. Das hätte auch finanzielle Folgen für die Kärntner Bevölkerung.
Direkte Auswirkungen für Patienten
Viele gesundheitsfördernde Projekte und Initiativen des Landes könnten eingestellt werden und zukünftige Aktionen nicht mehr gestartet werden. Gerade im ländlichen Bereich könnten die Regierungspläne weitreichende Konsequenzen haben, denn ein Ausbau der Gesundheitsversorgung im ländlichen Bereich wäre nicht mehr möglich. Eine wohnortnahe Betreuung von Patienten wäre dann unmöglich und die Menschen müssten wieder vermehrt die Ambulanzen in Krankenhäusern aufsuchen.
In Kärnten waren außerdem in sechs Bezirken Primärversogungseinheiten geplant. Also Praxisgemeinschaften mit unterschiedlichen Fachbereichen und Leistungen die von der KGKK zurückerstattet worden wären. Durch das Sparprogramm können nun keine neuen Verträge abgeschlossen werden und die Praxisgemeinschaften nicht umgesetzt werden, so LHStv. Beate Prettner.
Der angeordnete Personalaufnahmestopp bringe zusätzliche Schwierigkeiten mit sich, so Johann Lintner Direktor der KGKK. Er könnte zu einer merkbaren Verschlechterung in der Versorgungs- und Servicequalität führen. Geeignetes Fachpersonal sei ohnehin schwierig zu finden, nun sei es noch schwieriger geworden, da jeder qualifizierte Arbeitsplatz bis Ende 2019 befristet ist. Vor allem die Nachbesetzung von leitenden Ärzten sei eine große Herausforderung und die KGKK hat seit über zwei Monaten keinen Chefarzt, so Lintner. Denn niemand würde einen sicheren Arbeitsplatz aufgeben, wenn der neue Job bis Ende 2019 befristet ist.
Notwendige Umbauten nicht mehr möglich
Die "Ausgabenbremse" würde sich auch auf notwendige Sanierungs- und Bauvorhaben der Kärntner Gebietskrankenkasse auswirken. Lintner erklärt etwa, dass der Neubau der Außenstelle Völkermarkt nun nicht mehr möglich sei. Dieser sei allerdings notwendig, da das Gebäude nicht den Vorgaben des Bundes-Behindertengleichstellungsgesetzes entspricht. Auch die Außenstelle in Spittal an der Drau ist nicht Barrierefrei und zusätzlich sanierungsbedürftig. Sie hätte in der Nähe des Krankenhauses neu errichtet werden sollen, um für Versicherte und Versicherungsträger effizienter zu sein.
Ein weiterer wichtiger Punkt für die KGKK ist die Zusammenlegung des Unfall- und des Landeskrankenhauses. Obwohl sie im Kärntner Landtag einstimmig beschlossen wurde und rund sieben Millionen Euro im Jahr eingespart hätte, gab das Sozialministerium kein grünes Licht.
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