Ambrozy tritt ab
"Brauchen dich als Präsidenten in Rufbereitschaft"
Seit 9.00 Uhr findet in der Klagenfurter Messehalle die Generalversammlung des Roten Kreuzes Kärnten statt - es ist die letzte des scheidenden Präsidenten Peter Ambrozy. Dementsprechend ist alles anwesend, was Rang und Namen hat. Die Anwesenden sprachen Ambrozy durch die Bank großen Dank aus.
KÄRNTEN. Zusätzlich zu den 117 Delegierten ist auch eine Vielzahl an Ehrengästen anwesend: Neben Landeshauptmann Kaiser und seiner Stellvertreterin Prettner, vom Land auch ÖVP-Klubobmann Malle und der stellvertretende FPÖ-Klubobmann Trettenbrein. Bürgermeister Scheider erschien mit Mitgliedern der Stadtregierung, aber auch Gemeindebund-Präsident Vallant war anwesend.
Alles da, was Rang und Namen hat
Besonders von den Blaulichtorganisationen war alles da, was Rang und Namen hat: Etwa Militärkommandant Gitschthaler, Oberst Thomaschitz von der Polizei, Rudolf Schober als Präsident des Kärntner Zivilschutzverbandes oder Landesfeuerkommandant Robin. Zur letzten Generalversammlung unter der Präsidentschaft Ambrozys kamen auch hohe Vertreter des Roten Kreuzes aus den Bundesländern - so Gerald Schöpfer, der Präsident des Österreichischen Roten Kreuzes, sowie die Präsidenten aus Niederösterreich, dem Burgenland und der Steiermark.
Ambrozy: "Ich bin stolz"
Peter Ambrozy kündigte zu Beginn seiner Rede an, dass diese eine ungewöhnliche werden würde. Der scheidende Präsident führte aus, dass er beim Amtsantritt vor 25 Jahren nicht dachte, diese Tätigkeit so lange auszuführen. Er schlägt eine Brücke von der Gründung des Roten Kreuzes, das ihn immer fasziniert und begeistert habe, zur Gegenwart: „Ich bin stolz, in einer solchen Organisation tätig gewesen zu sein.“
"Genießen großes Vertrauen"
Ambrozy spricht auch über die Werte, die das Rote Kreuz ausmachen und damit auch ihn prägten: „Wir ergreifen nicht Partei, für uns zählt der Mensch, der gerade hilfsbedürftig ist.“ Hinsichtlich der derzeit rund 70.000 unterstützenden Mitglieder und 3.500 freiwilligen Helfer in Kärnten dankt Ambrozy: „Es ist eine großartige Sache, dass es das Rote Kreuz gibt und, dass es so viele Menschen unterstützen.“ Es zeige, dass man großes Vertrauen genieße.
"In der Sache gut zusammengearbeitet"
Ambrozy bedankte sich auch bei den anwesenden Vertretern der Blaulichtorganisationen: „Es war schön, mit euch zusammenzuarbeiten.“ Dank spricht er jedoch auch den politischen Vertretern aus und zwar nicht nur Landeshauptmann Kaiser und Gesundheits-Landesrätin Prettner, sondern auch den anderen Fraktionen: „Wir haben in der Sache immer gut zusammenarbeiten können.“
Dank an alle Mitarbeiter
Der Dank gelte aber in erster Linie den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern: „Mir bleibt nur zu sagen, dass ich in den letzten 25 Jahren tolle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hatte, die eine gemeinsame gute Führung des Roten Kreuz in Kärnten ermöglichten.“ Am Ende musste der scheidende Präsident mit den Tränen ringen, die Anwesenden reagierten mit stehenden Ovationen und Ambrozy verabschiedete sich mit den Worten von Kaiser Franz Josef: "Es war sehr schön, es hat mich sehr gefreut."
Kaiser: "Du warst ein Vorbild"
Im Rahmen der Grußworte der Ehrengäste nannte sich Landeshauptmann Peter Kaiser selbst einen „gelehrigen Schüler des Peter Ambrozy“ und bezeichnete denselben als „Ausnahmeerscheinung, die fast übermenschlich die eigenen Kräfte abrufend für das Rote Kreuz gearbeitet hat.“ Kaiser wurde in Richtung Ambrozy aber auch persönlich: „Für mich warst du immer dreierlei: Vorbild, Förderer und Freund - und das wirst du immer bleiben.“
Ambrozy erhält Goldene Medaille
Im Namen der ÖVP sprach Klubobmann Malle: "Danke für deine Freundschaft und die erfolgreiche Arbeit für ein besseres Kärnten." Nachdem es laut Prettner keine Ehrung des Landes mehr gebe, die Peter Ambrozy noch erhalten könne, übergab sie einen Urlaubsgutschein für ihn und seine Gattin Patricia. Vonseiten der Stadt Klagenfurt übergab die Stadtregierung, allen voran Bürgermeister Scheider, die goldene Medaille der Landeshauptstadt - der scheidende Präsident konnte sich darüber hinaus ins Goldene Buch Klagenfurts eintragen. Ambrozy zeigte sich überrascht: "Ich bin fast sprachlos, damit hätte ich nicht gerechnet."
Niederösterreichische Auszeichnung
Militärkommandant Gitschthaler dankte "herzlich im Namen aller Soldatinnen und Soldaten" und meinte in Ambrozys Richtung: "Du wirst große Fußabdrücke hinterlassen und als Freund und Mitstreiter fehlen." Landesfeuerwehrkommandant Robin überbrachte die höchste Auszeichnung der Feuerwehr Kärntens und sagte „danke, dass wir von dir lernen konnten." Vom Präsidenten des niederösterreichischen Roten Kreuzes bekam Ambrozy das Goldene Ehrenzeichen am Bande.
"Präsident in Rufbereitschaft"
Der Präsident des Österreichischen Roten Kreuzes, Gerald Schöpfer, konnte keine Auszeichnung überbringen, denn Ambrozy sei "auch auf Bundesebene bereits ausdekoriert." Er überbrachte daher "nur" eine Selektion exzellenter Rotweine: "Das sollte den Schmerz lindern", meinte er augenzwinkernd. Abschließend sagte Schöpfer, dass Ambrozy nun zwar ein "Präsident i.R." sei, doch solle das nicht "in Ruhe" heißen, sondern "Präsident in Rufbereitschaft" - man brauche seine Expertise und sein Wissen weiterhin.
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