Wer scharf isst, ist scharf!
Kennen Sie die Situation? Es macht Sie rasend, wenn der Partner die Speise würzt ohne erst zu probieren?
Oder umgekehrt, Sie würzen, weil Sie wissen, es kocht jeder zu lind für Ihren Geschmack?
Doch wer hat recht? Ist scharfes Essen gesund oder bringt es einen um?
Zu aller erst sei gesagt, dass es sich bei Schärfe nicht um einen Geschmack, sondern um einen Schmerz handelt. Kennen Sie den Spruch? Das brennt zweimal! - Und beim "zweiten Mal" kommen definitiv keine Geschmacksnerven mehr zum Einsatz.
Es gibt fünf Geschmacksrichtungen, die wir wahrnehmen können. Süß, Sauer, Salzig, Bitter und Umami. Bei "Umami" kommen sicherlich viele ins Grübeln, hier handelt es sich um eine andere Bezeichnung für "Geschmackvoll". Oder anders gesagt, kennt jeder "leeres" oder "fades" Essen und dies nehmen wir bereits über die Zunge wahr.
Schärfe ist also ein Schmerz, doch was bewirkt dieser und vorallem ist das gesund? Können Schmerzen überhaupt gesund sein?
So unglaublich es klingt, aber durch scharfes Essen regen wir den Blutkreislauf an, dabei erwärmt sich der Körper, die Poren öffnen sich, was wiederum den gesamten Körper kühlt. Somit klärt sich auch, warum in heißen Ländern meist scharf gegessen wird. - Schärfe kühlt, obwohl einem heiß wird. Unlogisch aber wahr!
Was kann Schärfe noch? Durch die stärkere Durchblutung des Körpers und vorallem der Schleimhäute werden die Geschacksempfindungen erhöht und damit wird das eigene Repertoire der Gaumenfreuden schier endlos aufgewertet.
Ein weiterer Punkt, der nicht von der Hand zu weisen ist, ist, dass durch das Aufbringen von Schärfe Bakterien reduziert werden, da diese Schärfe auch nicht mögen und die erhöhte Durchblutung die Eindringlinge schneller beseitigt.
Schärfe kann auch gemessen werden und da merkt man sofort, dass es auch ungesund werden kann. Den maximalen Wert von 16.000.000 Scoville erreicht nur reines Capsaicin, welches aus Chilis gewonnen wird. Eine gewöhnliche Chili bringt es gerade mal auf bis zu 500.000 Scoville, doch jeder weiß, dass dies bereits zu Angstzuständen führen kann. Dagegen wirken Tabasco mit 3000 und Gemüse Paprika mit gerade mal 100 Scoville als nicht mal erwähnenswert.
Also schlussendlich sind tägliche 16 Mio. Scoville sicher nicht gesundheitsförderlich, doch Schärfe in Maßen genossen, ist definitiv gesund. Sollten aber doch einmal die eigenen Geschmacksnerven überfordert werden, so hilft am besten Fett, Öl oder Milch.
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