Rote Karte für die "g´sunde Watschn"!

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25 Jahre Gewaltverbot in der Erziehung zeigen Wirkung - spannender Abend zum "Tag der Kinderrechte".

Die Kinder- und Jugendanwaltschaft Kärnten hatte gemeinsam mit dem Katholischen Familienwerk, dem Familienservice Klagenfurt und den Kinderschutzzentren in Kärnten am "Internationalen Tag der Kinderrechte" zu einer spannenden Veranstaltung in den BKS-Saal in Klagenfurt eingeladen. Nach der Begrüßung durch Landeshauptmannstellvertreterin Beate Prettner berichtete Kinder- Und Jugendanwältin Astrid Liebhauser über neue Forschungsergebnisse aus der Studie "Recht auf gewaltfreie Kindheit". Das Positive: Es hat in den letzten 30 Jahren ein Umdenken stattgefunden, der Graubereich ist aber noch immer sehr hoch. Zwei Auszüge aus der Studie, bei der 1000 ÖstereicherInnen befragt wurden:

Wenn einem hie und da die Hand ausrutscht, wenn ein Kind schlimm ist, so ist gar nichts dabei: Deutlich ist die Absage gegen die Verharmlosung, wenn gegenüber Kindern „hie und da die Hand ausrutscht“. Nur drei Prozent (1977: 57 Prozent, minus 54 Prozentpunkte) sehen es als richtig an, dass da „gar nichts dabei ist, wenn ein Kind schlimm ist“, 77 Prozent sehen es als falsch an (1977: 10 Prozent). Kaum eine Einstellung zeigt so deutlich die Veränderung seit den 70er Jahren, die umfassen ist und sich durch alle befragten Untergruppen zieht.

Eine Ohrfeige hat noch keinem Kind geschadet, kann aber oft besser erziehen als noch so viele Worte: Die Fragestellungen zur Anwendung von Gewalt als Erziehungsmethode finden eine grundsätzliche Ablehnung. Waren sich 1977 noch 39 Prozent sicher, dass die Ohrfeige ein richtiges Mittel ist, verringerte sich der Anteil bei der aktuell vorliegenden Studie auf 6 Prozent (minus 33 Prozentpunkte). Erneut sind es Jugendliche bis 30 Jahre, die eher für diese Methode plädieren (10 Prozent). Wer selbst schwere körperliche Gewalt erlebt hat, sieht auch in einer Ohrfeige keine Schädigung für ein Kind (10 Prozent sehen es als richtig an). (Die Studie wurde durch das Bundesministerium für Familien und Jugend gemeinsam mit den Kinder- und Jugendanwaltschaften Österreichs in Auftrag gegeben und finanziert).

Der Abend gestaltete sich trotz des ernsten Themas sehr unterhaltsam. Die Theatergruppe "Unicorno" mit Martina Schellander spielte zwei typischen Szenen aus dem Familienalltag gestresster Eltern und eine Podiumsdiskussion mit Sozialarbeiterin, Psychologin, Psychotherapeut und Kinder- und Jugendpsychiater behandelte vor allem die Themen Bindung und Bildung als Grundlagen für gestärkte Kinder. Fazit: Eltern sollten sich immer wieder in behutsamer Form in das Leben ihrer Kinder "einmischen".

Die Studie findet man mit Downloadmöglichkeit unter: www.kija.at

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