KTM setzt auf innovative Präzision von Filli Stahl
Industrie 4.0 in Klagenfurt: Filli Stahl investierte 1,5 Millionen Euro in zwei Profillaseranlagen. Mit ihnen werden auch KTM-Profile zugeschnitten.
Nicht nur im Motorsport kommt es auf Tausendstel an, sondern auch in der Metallbearbeitung. Besonders genau muss es natürlich dann sein, wenn diese Bereiche aufeinander treffen. Erfahrung dabei hat Filli Stahl: Das Klagenfurter Unternehmen schneidet seit 15 Jahren die Profile für die Offoad-Motorräder von KTM zu. „Präzise arbeiten, pünktlich liefern, ein zuverlässiger Partner sein“: Darauf kommt es laut Meinhard Novak, Leiter des Filli-Servicecenter, bei dieser Arbeit an.
Meilenstein zu Jahresbeginn
„Aber man muss sich auch weiterentwickeln. Gleichschritt ist Rückschritt“, fügt Joachim Augustin, Prokurist bei Filli Stahl, hinzu. Und so entschied man sich, einen Meilenstein in Sachen Industrie 4.0 zu setzen: Zu Jahresbeginn wurde in zwei Profillaseranlagen investiert, die es in dieser Form bisher noch nicht gab. „Sie arbeiten bereits in großem Maß automatisiert“, erklärt Novak. Dadurch werde auch der Umgang mit komplexen 3D-Modellen, die in der Metallbearbeitung zum täglichen Geschäft gehören, erleichtert: „Bisher war es so, dass Metallbearbeiter die Pläne von Konstrukteuren in Werkpläne übersetzen mussten. Dann haben sie Teil für Teil hergestellt. Unsere neue Maschine kann man sozusagen mit dem 3D-Modell des Konstrukteurs füttern und die fertigen Einzelteile fallen zum Schluss heraus – fertig für den Einsatz.“
Insgesamt 1,5 Millionen Euro hat das Klagenfurter Unternehmen in die neuen Maschinen investiert. Es handelt sich dabei um eine Marktneuheit von einem der weltweit führenden Werkzeugmaschinen-Hersteller. Der Schrägschnitt von Rohren, U-Profilen oder Faltstegrohren ist damit ebenso möglich wie das Bohren von Löchern und anschließende Gewindefräsen. „Dafür hat man bisher zumindest zwei verschiedene Anlagen benötigt“, erklärt Augustin.
"Wie Führerschein-Neuling in Formel-1-Auto"
Um die Mitarbeiter auf die neuen Maschinen einzuschulen, kamen sogar Experten des Herstellers nach Klagenfurt: „Wir haben die Schulungen direkt bei uns abhalten müssen, denn es gibt keine anderen, vergleichbaren Maschinen“, so Novak. Ein Vorteil dabei sei gewesen, dass die Mitarbeiter des Filli-Servicecenters bereits langjährige Erfahrung in der Laserbearbeitung haben. „Das Know-how unserer Leute ist dabei ein großer Vorteil. Wir arbeiten seit 1997 mit Laserzuschnitt. Würde man Mitarbeiter ohne langjähriger Erfahrung auf den neuen Anlagen einschulen, wäre das als würde man einen Führerschein-Neuling in ein Formel-1-Auto setzen.“
Dass übrigens gleich in zwei Anlagen investiert wurde, hat mit der gewünschten Zuverlässigkeit des Unternehmens zu tun: „Pünktliches Liefern ist für unsere Kunden entscheidend. Wenn eine Anlage gewartet oder repariert werden muss, können wir nicht sagen, dass sich die Lieferung verzögert – dann stehen die Fließbänder still. Deshalb haben wir gleich zwei Anlagen genommen.“
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