Photovoltaik
HTL1 Lastenstraße leistet mit Sonnenstrom-Pionierarbeit

HTL1-Direktor Michael Archer (r.) mit Rüdiger Stonitsch vor der bestehenden PT-Fassade und den Plänen für das Photovoltaikgroßprojekt. | Foto: MeinBezirk.at
  • HTL1-Direktor Michael Archer (r.) mit Rüdiger Stonitsch vor der bestehenden PT-Fassade und den Plänen für das Photovoltaikgroßprojekt.
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Ganzes Schuldach wird Stromerzeuger: Start für dreijähriges österreichweit einzigartiges PT-Forschungsprojekt.

KLAGENFURT. Wie kann ich große Strommengen von Photovoltaikanlagen speichern? Wie können ganze Haushalte mit Strom von der Sonne versorgt werden? Wie kann ich mein Elektroauto zur Stromversorgung meines Haushaltes nutzen? Diese und weitere Fragen sind noch nicht ausreichend beantwortet. Die HTL1-Lastenstraße in Klagenfurt will aber mit dem Forschungsprojekt "E3@School" zur Beantwortung und Umsetzung dieser ungelösten Probleme bei Photovoltaik beitragen.

Enormes Potenzial

Hintergrund des Projekts bildet die Frage, warum der Ausbau von E-Ladestationen in Klagenfurt stagniert. Die Gründe: einerseits die hohen Kosten und andererseits die hohe Auslastung des E-Netzes. "Wir haben auf unseren Dächern Potenzial mit einer Fläche von 9.000 Quadratmetern. Es ist am sinnvollsten, die erzeugte Energie vor Ort zu verbrauchen. Ziel ist es, einen großen Speicher und eine Musteranlage zu bauen", sagt Direktor Michael Archer. Die Immobilie, in der die technische Schule untergebracht ist, befindet sich im Besitz der BIG (Bundesimmobilien Gesellschaft). In weiterer Folge soll ein Baukastensystem mit einem Photovoltaik-Stromspeicher entstehen. "Damit soll der Überschuss des Stroms an andere BIG-Gebäude geleitet werden", sagt Archer. Eine Überproduktion entsteht beispielsweise in den Sommermonaten. Immerhin ist ein Überschuss von rund 900.000 kw/Jahr möglich.

KI-Technik

Was das Projekt ebenfalls besonders macht: Einer der Partner dieses Projekts ist das AIT Austrian Institute of Technology in Seibersdorf. Das AIT wird für das Projekt eine KI (Künstliche Intelligenz) entwickeln. "Die intelligente Software soll den Verbrauch und die Verteilung der erzeugten Energie steuern", erklärt Archer.

Auto als Stromspeicher

Mit einer Speicherkapazität von etwa 70 kw verfügen Batterien über ungeahntes Potenzial. "Mit einem Auto kann man ein Haus eine Woche lang mit Strom versorgen. Diesem Bereich wollen wir uns als Schule widmen", sagt Rüdiger Kurt Stonitsch, Abteilungsvorstand Elektrotechnik. Schüler und Lehrpersonal wollen Lösungen für das Laden und Entladen von E-Fahrzeugen entwickeln. In Fachkreisen wird hier von "V2G/V2B-Vehicle-to-Grid-to-Battery" gesprochen.

Zur Sache
Kosten "E3@School": rd. 2,4 Millionen Euro, beteiligt sind u.a. Klagenfurt, STW, AIT, Burgenl. Energie Kompass, Ngen, energetske resvite und BIG, Dauer: 3 Jahre.

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