Erster Fall in Österreich "genetisch" bestätigt

Alle vermutlich mit dem Schweinegrippe-Virus erkrankten Personen in Österreich haben kürzlich eine Mexiko-Reise unternommen.

Die ersten fünf Verdachtsfälle aus Österreich sind am Dienstag im Wiener Virologie-Universitätsinstitut untersucht worden. Dabei hat sich gezeigt, dass der genetische Fingerabdruck bei einem Fall nicht zu normalen Influenzaviren, aber zu dem Erreger der Schweinegrippe passe, erklärte Franz X. Heinz, Leiter der Institution am Abend in der ZIB 2-Sendung „Runder Tisch“ im ORF.

Das bedeute, dass es sich bei der Infektion, von der eine 28-jährige Frau betroffen ist, mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit um das H1N1-Virus handeln dürfte, erklärte der Experte. Als endgültiges Ergebnis wurde die Auswertung nicht bezeichnet. Die restlichen drei Verdachtsfälle in Wien sowie eine mögliche Infektion in Oberösterreich erzielten in ersten Untersuchung am Virologie-Institut ein negatives Ergebnis.
Die Frau wurde in er Nacht auf Dienstag mit akuten Grippesymptomen im Kaiser-Franz-Josef-Spital stationär aufgenommen. Die junge Frau hatte bereits auf dem Rückflug über den Atlantik Beschwerden - deshalb könne eine Ansteckung anderer Patienten im Flugzeug nicht ausgeschlossen werden. Man habe jedoch alle Kontaktpersonen der fünf möglicherweise Infizierten „unter Kontrolle“, betonte der Gesundheitsminister.

Von Mexiko ins Krankenhaus
Die junge Frau sei von Mexiko-Stadt nach Miami geflogen und habe dabei sechs Stunden ohne Mundschutz auf dem Flughafen auf ihre Maschine gewartet, berichtete Franz X. Heinz, Leiter des Wiener Virologie-Universitätsinstituts. Nach einem Aufenthalt von drei Tagen reiste die 28-Jährige über Düsseldorf nach Wien. Die über 40 Grad Fiebernde sei von Freunden abgeholt und sofort ins Krankenhaus gebracht worden. Die Bekannten der Reisenden wurden prophylaktisch behandelt und angewiesen, zu Hause zu bleiben.
Die Patientin wird in einem Isolierzimmer mit Schleuse mit Tamiflu behandelt.

Endgültige Testergebnisse für heute erwartet
Alle Proben möglicher Infizierter werden am Wiener Institut für Virologie bis Mittwochnachmittag ausgewertet. Festgestellt wurde bereits, dass die 28-jährige Guatemaltekin an einem Influenza A-Virus erkrankt ist, das nicht zu gewöhnlichen Grippe-Erregern passt. Daher ist die Wahrscheinlichkeit, dass es sich um H1N1 handelt, sehr groß.
Laut Gesundheitsminister Stöger sind in Österreich ausreichend Medikamente vorhanden. Die Kosten für die Maßnahmen nach dem Pandemie-Plan sind durch das Budget abgedeckt.

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