Ein Kind zwischen zwei Welten
WOCHE-Kolumnistin Ilse Gerhardt präsentiert ihren ersten Roman.
KLAGENFURT. ",Mischling´ handelt von einem Kind, das seine Identität sucht, weil dessen Vater Jude ist, die Mutter aber einer nationalen Kärntner Familie entstammt", erklärt Ilse Gerhardt. Die Romanfigur kämpft einerseites mit der Ablehnung durch die jüdischen Seite der Familie. Andererseits schlägt ihr Antisemitismus von der anderen Familienseite entgegen.
"Man erfährt aus diesem Buch viel über das Judentum und vor allem über das Leben im Nachkriegskärnten und das Verhältnis zu den slowenischen Mitbürgern", ergänzt Gerhardt. Weitere Romanschauplätze sind auch das Wien der 1960er und Israel.
Abgesehen von Beiträgen in Anthologien sei dies ihr erster Roman: "Als Journalistin ist man ja gezwungen, sich kurz zu fassen, ein Schicksal in drei Sätze zu pressen. Daher war für mich die Breite eines Romans ein neues Schreiberlebnis."
Lange in Gedanken
Der Gedanke, diesen Roman zu schreiben begleitete Gerhardt schon als ORF-Mitarbeiterin. Richtig los ging es sofort nach ihrer Pensionierung: "Allerdings kam eine vierjährige Schreibblokade dazwischen, aus dir mir aber eine Freundin, die Autorin Edith Darnhofer-Demar, heraushalf." Der Roman "Mischling", erschienen im Styria Premium Verlag, trage auch biographische Züge.
Gerhardt wurde 1944 in St. Veit geboren, zwei Monate nach dem grossen Bombenangriff auf Klagenfurt, studierte einige Semester lang und startete ihre journalistische Laufbahn bei der KTZ, war Kulturchefin in der VZ – Volkszeitung, wechselte dann zum Aktuellen Dienst des ORF-Kärnten, tritt als Sängerin jiddischer Liedern auf und veranstaltet Kulturreisen.
ZUM ROMAN:
Ilse Gerhardt:"Mischling" Styria Premium , 128 Seiten, 16.99 Euro Titelbild: Gerald Thomaschütz
ZUR PERSON:
Name: Ilse Gerhardt
Wohnort: Klagenfurt am Wörthersee
Beruf: Journalistin, Sängerin, Autorin, Obfrau der IG AutorInnen Kärnten, engagiert sich im Verein Memorial Kärnten-Koroska
Hobby: Lachen
Von Eva-Maria Peham
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