Zwischen Ideenmangel und Geldnot
Das ewige Dilemma mit der Jugendkultur
Unternehmerin und ehemalige ((stereo))-Club-Betreiberin prescht mit Vorschlag für Alternativszene vor: autonomes Jugendzentrum soll fehlendes Kulturvakuum füllen. Das sagt der Kulturrreferent dazu und das sind die aktuellsten Entwicklungen zur Location des Vereins VolXhaus.
KLAGENFURT. Linz hat die Kapu, Wien das WUK und Laibach das Metelkova. In Klagenfurt steht es um die Jugendkultur gerade mehr als bescheiden. Der Konzertsaal Mozarthof wurde auf Wunsch der Jugend zum Fitnessraum umgebaut, das CIK zieht aus dem Künstlerhaus aus und das VolXhaus sucht eine neue Location. Das ((stereo)) hat nach 17 Jahren einen neuen Mieter mit dem ImSüden Club.
"Wenig Freiräume"
Marina Virgolini, die mit ihrem Mann über zehn Jahre das Stereo am Ring betrieben hat, kritisiert die aktuelle Lage. "Es gibt zu wenig Freiräume und Unterstützung für Personen, die sich aus Eigeninitiative engagieren und die alternative Szene für 16- bis 25-Jährige fördern wollen. Viele junge Menschen möchten coole Raves, regelmäßige Partys und Clubs besuchen, aber es gibt aktuell in Klagenfurt kein Angebot dafür", sagt Virgolini.
Nur für Ältere?
Sie ist der Ansicht, dass die Politik hauptsächlich auf die ältere und jüngere Generation schaut. "Für sie werden Veranstaltungen wie große Kinderdrachenjagden, Konzerte am Kardinalplatz und der After-Work-Markt u.v.m organisiert, die mit viel öffentlichem Geld bezahlt werden", sagt die Unternehmerin. Die Urban-Echo-Reihe richtet sich jedoch in erster Linie an Studenten und jüngeres Publikum. Auch der After-Work-Markt richtet sich an eine jüngere Zielgruppe.
Eine neue alte Forderung
Sie prescht mit einem Vorschlag vor, über den in Klagenfurt mehrfach laut nachgedacht, der aber nie umgesetzt wurde: ein autonomes Veranstaltungszentrum für die alternative Jugendkulturszene. "Es sollte ein Ort sein, an dem junge Menschen ihre Kreativität und ihre Interessen ausleben können. Das Zentrum sollte Platz für elektronische Partys bis 4 Uhr, Konzerte aller Art, Ausstellungen junger Künstler, Proberäume, Graffiti-Wände und mehr bieten. Diese Art von Veranstaltungsorten sind in jeder größeren Stadt in Österreich und Europa üblich, und Klagenfurt schafft es seit Jahrzehnten nicht und hinkt hinterher", so Virgolini.
Finanzen reichen nicht
Die Woche hat den Kulturreferenten der Stadt, Franz Petritz, daher eine Frage gestellt: "Kann sich Klagenfurt ein autonomes Jugendzentrum leisten?" "Aus jetztiger Sicht finanziell nicht, ich kenne auch kein Konzept dafür, laufende Mittel stehen dafür nicht zur Verfügung", sagt Petritz. Wenn, ginge es über eine Projektfinanzierung, für das Jahr 2024 ist es für eine Finanzierung bereits zu spät.
Kommt es im Sommer zur Entscheidung?
Derzeit befindet sich die Stadt in Verhandlungen für die Finanzierung einer Location für den Verein VolXhaus. Der Kulturverein hat eine Location in Aussicht. Nun wird um eine Finanzierung gerungen. "Wie hoch der Betrag ist, kann ich zurzeit nicht sagen. Wir versuchen eine Finanzierung mit dem Land zu realisieren", so Petritz. Bis vor dem Sommer sollte eine Entscheidung fallen: Die Stadt sagt der Finanzierung der neuen VolXhaus Location zu, wenn der Verein sein Konzept weiterführt und zudem der freien Szene die Möglichkeit für Auftritte u. Ä, gibt.
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