Waldwirtschaft neu denken
Biodiversitäts-Verstärker in Kärnten gesucht
Waldwirtschaft neu denken: Projekt des BFW soll Trittsteinbiotope und somit Biodiversität fördern.
KLAGENFURT, KLAGENFURT-LAND. Das Bundesforschungszentrum für Wald (BFW) ist auf der Suche nach Flächen für sogenannte Trittsteinbiotope. Dabei handelt es sich um Elemente, die dazu dienen, dass Arten zwischen Naturschutzgebieten "springen" können. Private Waldbesitzer können Flächen mit Habitatbäumen, Flächen mit einem hohen Totholzanteil, Sukzessionsflächen nach Borkenkäferbefall und Auwälder mit Eschenvorkommen für eine einmalige Entgeltpauschale zur Verfügung stellen. Gegen eine einmalige Entgeltpauschale in Höhe von 1.750 bis 2.520 Euro je Hektar und zehn Jahre entsprechend nach Baumart und Alter wird ein Vertrag zwischen Waldbesitzer und BFW erstellt. Während der Vertragslaufzeit ist regelmäßig ein Kurzbericht zum Zustand der Fläche zu erstellen.
Experte sieht Potenzial
Hanns Kirchmeir, vom E.C.O. Institut für Ökologie mit Sitz im Klagenfurter Lakeside Park, ist ein wahrer Experte auf diesem Gebiet. Für die Steiermark haben Kirchmeir und sein Team bereits mehrfach Projekte zum Thema "Trittsteinbiotope" betreut. Kirchmeir begrüßt die Initiative, die u. a. darauf abzielt die Biodiversität zu fördern und ist überzeugt, dass sich Waldbesitzer finden, die das Angebot annehmen. "Das Angebot muss fair sein. An den Terrassen zur Drau findet man noch solche Fläche mit Buch- und Eichenwäldern", sagt Kirchmeir. Dass es auch ausreichend Konfliktpotenziale aufgrund der Agrarflächen und Siedlungsgebiete gibt, ist nicht von der Hand zu weisen. "Trittsteinbiotope sollten im besten Fall über ganz Kärnten vernetzt sein. Daher braucht es einen Raumplaner, damit seltene Arten wir der Hirschkäfer von einem Trittsteinbiotop zum anderen wandern können", fasst der Experte zusammen. Mehr auf www.trittsteinbiotope.at.
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