Trauredner hoch im Kurs
Im Zeichen der Emotionen

Thomas Eggeler bei einer seiner Traureden. | Foto: Katja Palle
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  • Thomas Eggeler bei einer seiner Traureden.
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Immer weniger Menschen finden Bezug zu unseren traditionellen Kirchen. So überrascht es nicht, dass der Wunsch nach individuellen und schönen Zeremonien, zusätzlich zum Standesamt, steigt.

Vorbereitung auf Rede und Trauung

Die Arbeit eines Trauredners besteht nicht nur aus der Begleitung einer Hochzeit. Zu den Aufgaben gehört neben der Gestaltung der Trauung und dem Verfassen einer passenden Rede zum Beispiel auch das gemeinsame Aussuchen von persönlichen Eheversprechen. Nachdem es bei Hochzeiten um Emotionen und Gefühle geht, ist das Zusammenspiel zwischen Trauredner und Hochzeitspaar besonders wichtig. „Es ist besonders wichtig, die Geschichte des Paares zu kennen. Ich nehme mir dafür genügend Zeit, damit die Zeremonie auch perfekt zu den Brautleuten passt“, erzählt Elisabeth Pernitsch, Traurednerin aus Klagenfurt. Sie verfügt über jahrelange Erfahrung und hat bereits zahlreiche Trauungen begleitet. „Viele Paare wünschen sich eine persönliche Traumhochzeit mit individuell gestalteten Reden und einem stilvollen Ambiente“, berichtet die Expertin. Wichtig ist es laut der Traurednerin auch „der Trauung eine persönliche Handschrift zu verleihen und die passenden Worte zu finden“. Hierzu taucht sie in die Welt der Liebespaare ein und bleibt beim Schreiben in der Gefühls- und Sprachwelt der Paare. Auf Wunsch werden auch Freunde und Familienmitglieder in die Hochzeitszeremonien eingebunden, was für die Hochzeitspaare immer besonders emotionale Momente sind. Besonderes Augenmerkt wird auf „die gute Portion Humor und die Freudentränen zur richtigen Zeit“ gelegt, so Pernitsch.

Keine Konkurrenz zur Kirche

Freie Redner sehen sich nicht als Konkurrenz zu klassischen, kirchlichen Trauungen. „Die Zeremonien sollen ein zusätzliches Angebot sein. Meist wünschen sich die Paare auch besondere Locations für ihren speziellen Tag – auch hier bin ich in der Ausführung flexibler als so manche Institutionen“, berichtet Trauredner Thomas Eggeler. Er betont auch, dass sich „immer mehr Menschen nicht mehr einer Kirche zugehörig fühlen, aber trotzdem nicht auf eine standesgemäße Zeremonie verzichten möchten“. Der aus Gmünd stammende Redner kam durch die Hochzeit eines Bekannten zu seiner Passion. „Ich wurde gefragt, ob ich bei einer multikulturellen Hochzeit eine christliche Trauung machen würde und habe meinem Bekannten diesen Wunsch erfüllt. Er heiratete eine Inderin und die ganze Hochzeit war eine Mischung einer indischen, standesamtlichen und meiner freien Rede in Form einer christlichen Zeremonie. Seit diesem Erlebnis, vor einer traumhaften Bergkulisse mit Panoramablick über die Nockberge, war mir klar: Das möchte ich öfters machen.“

Emotionen und Gefühle

Besonders wichtig ist für die Tätigkeit des Trauredners sei natürlich das Zuhören und die Fähigkeit, sich gleichzeitig in die Menschen hineinzuversetzen. „Das ist eigentlich das Faszinierende an diesem Beruf. Ich würde mich als guten Zuhörer bezeichnen und versuche stets, den gemeinsamen Punkt der Liebe des Brautpaars zu finden. Wenn man den gefunden hat, trifft das immer voll ins Herz und es wird auch emotional“, berichtet der Redner. Er verwendet bei seinen Reden und Zeremonien auch gerne Utensilien, die in irgendeiner persönlichen Weise etwas mit dem Brautpaar zu tun haben. „So gebe ich ihnen das Gefühl, dass es sich jetzt wirklich ganz und gar nur um sie dreht“, erläutert Eggeler. Genau dies verbindet die beiden passionierten Redner: die Faszination an ihrer Tätigkeit mit vor kurzem noch unbekannten Menschen. „Der Moment, in dem es zwischen dem Hochzeitspaar und mir funkt, ist wundervoll. In den Monaten der Vorbereitungen wird mir sehr viel Vertrauen entgegengebracht und es werden mir tiefe Einblicke in die Liebe der Paare gewährt. Das ist ein großes Geschenk“, ist Pernitsch dankbar.

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