„Funken fliegen…“ – Schienenschleifzug im Oberland unterwegs

Foto: ÖBB
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2.500 PS Schleifzug sorgt für glatte Oberfläche, weniger Bahnlärm, ruhigeres Fahrverhalten und längere Lebensdauer der Schienen

(Telfs 04.11.2010) Alle Jahre wieder kommt der rund 70 Meter lange Schienenschleifzug „Speno“ nach Tirol und verleiht mit seinen 2.500 PS den Schienen ein neues, ideales Profil. Am kommenden Wochenende ab Samstagabend wird er bis Montagfrüh zwischen Telfs und Flirsch am Arlberg im Tiroler Oberland unterwegs sein. Mit dem Einsatz des Schleifzuges werden in zwei Nachtschichten bei mehr als vier Kilometer Schiene die Unebenheiten an der Oberfläche entfernt. Züge fahren dadurch noch ruhiger über die Gleise, für die Anrainer stellt sich eine Lärmreduktion ein und die Lebensdauer der Schieneninfrastruktur wird deutlich verlängert.

Weniger Lärm – ruhiges Reisen – wirtschaftlicher Vorteil
Der Einsatz des Schienenschleifzuges ist minutiös geplant. Aufgrund des dichten Bahnverkehres sind die Arbeitsschichten grundsätzlich in der Nacht und an den Wochenenden eingeteilt. Durch die 24 Schleifmotoren, welche sich an Bord des Zuges befinden, erhalten pro Schicht zwischen zwei und drei Kilometer Schiene einen neuen Schliff. Nicht nach Zufall, denn die ausgewählten Streckenabschnitte werden bereits im Vorfeld durch den Einsatz eines speziellen Messzuges fixiert.

Lebensdauer der Schienen wird verlängert
Auf der Schienenoberfläche bilden sich durch das Befahren von Zügen kleine Schlupfwellen oder Verdrückungen des Schienenkopfes. Diese feinen Unebenheiten sind eine Lärmquelle, die zudem Fahrzeuge und Schienenoberbau durch Vibration belasten. Mit dem Einsatz des Schleifzuges – es werden nur 0,3 mm abgeschliffen – erhalten die Schienen wieder ihr ideales Profil. Der Kontakt der Räder zum Gleis wird optimiert und das Schleifen bringt für alle Beteiligten Vorteile. Für die Anrainer entlang der Bahn wird der Lärmpegel durch das Glätten der Schienen spürbar reduziert. Für die Bahnkunden in den Waggons wird das Reisen noch ruhiger und angenehmer. Für die ÖBB bringt das Schienenschleifen natürlich auch wirtschaftliche Vorteile, denn die Lebensdauer der Schienen wird um ein vielfaches verlängert.

Einsatzgebiete im Detail – ÖBB ersuchen um Verständnis für Lärmentwicklung
Bis am Morgen des 08.11.2010 arbeitete sich der Schienenschleifzug von Telfs ausgehend bis oberhalb von Flirsch am Arlberg vor. Die ÖBB entschuldigen sich bei den Anrainern für die teilweise auftretende Lärm- und Staubentwicklung. Für die Sicherheit gegen etwaige Böschungsbrände ist der Schienenschleifzug mit 10.000 Liter Wasser ausgerüstet.

Foto: ÖBB
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