Sicherheitsstammtisch: Polizei sucht Nähe zum Bürger
Die Polizei veranstaltete einen Infoabend zum Thema Sicherheit und stellte sich den Fragen aus der Bevölkerung.
IMST (sz). Das Thema "Sicherheit im Bezirk" war Gegenstand beim kürzlich stattgefundenen Sicherheitsstammtisch im gut besuchten Imster Stadtsaal.
Mit dieser Veranstaltung wolle man eine kommunale Sicherheitsplattform knüpfen und die Nähe zum Bürger forcieren, wie Erwin Vögele vom Landespolizeikommando erläuterte, denn "viele Augen sehen mehr und ohne die Bevölkerung ist die Polizei machtlos."
Bezirkspolizeikommandant Hubert Juen und Engelbert Plangger, Polizeiinspektionskommandant Imst, gaben einen Einblick in die Arbeitsfelder der Exekutive und präsentierten Zahlen, Daten und Fakten zu den Bereichen Drogenkonsum und Jugendkriminalität auf Landes- und Bezirksebene.
Besonders interessiert zeigten sich die zahlreichen ZuhörerInnen aber zum Thema "Innenstadtproblematik aus Sicht der Polizei".
Leute, die spät in der Nacht durch die Straßen grölen, Einrichtungen demolieren oder sich auf offener Straße prügeln zeichneten Sorgenfalten in die Gesichter der BesucherInnen.
Im Bezirk Imst sind rund 30 von knapp 100 Beamten täglich unterwegs. Nachts, so Juen, würden vier Beamte im Raum Imst auf den Straßen nach dem Rechten sehen.
Vor allem mit Präventionsarbeit, Schwerpunkten und verstärkter Präsenz versuche man diesen Problemen entgegenzuwirken, versicherte Plangger.
Nach drei Stunden sachlicher Diskussion, bei der das Publikum, Polizei, Anrainer, Betroffene und Lokalbesitzer sich zu Wort meldeten, konnte der Wissensdurst zur Sicherheitsfrage in der Innenstadt nicht gelöscht werden. Ein eigener Diskussionsabend, der ausschließlich die polizeilich relevanten Vorkommnisse in der Innenstadt zum Thema hat, wurde angekündigt.
"Das so viele Fragen gestellt und Vorschläge gemacht wurden, zeugt von großem Interesse", ist Vögele überzeugt und fügt an: "Wir sind natürlich sehr interessiert mit Rat und Tat zur Seite zu stehen und gemeinsam mit der Bevölkerung die Problemfelder zu entschärfen."
Einige interessante Daten und Fakten von der Polizeiinspektion Imst (Zahlen von 2012):
- 750 stafrechtliche Delikte
- Aufklärungsquote 53%
- Vermögensdelikte führend
- Hauptteil bei den Sachbeschädigungen sind Fahrzeugbeschädigungen mit 58 %
- Internetbetrug stark steigend (von acht auf 29 Delikte)
Prävention
- täglich ca. 1 Stunde (369 Stunden gesamt)
- ca 45 % davon in Schulen
Verkehrsdienst
- 65 Verkehrsunfälle (VU) mit Verletzten, davon 55 in Imst
- Bei 49 % aller Fälle sind Motorrad, Fahrrad oder Fußgänger beteiligt
- Zwei enden tödlich
-525 VU mit Sachschaden
- 8.000 Stunden Verkehrsüberwachung, davon 3.400 Stunden Kontrolltätigkeit
- 1.700 Stunden Verkehrsregelung und Schulwegsicherung
- Hauptursachen: Hohe Geschwindigkeit, Vorrangsverletzungen, Auffahren, Sicherheitsabstand und Fahrfehler
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