Ernst Swoboda: 45 Jahren in der Lebenshilfe
Immer auf Achse
Ernst Swoboda arbeitet seit 45 Jahren in der Lebenshilfe und trägt dabei schon fast ein halbes Jahrhundert die Post aus.
Lebenshilfe
IMST. „Mit 66 Jahren, da fängt das Leben an“, sang Udo Jürgens in einem seiner größten Hits. Auf Ernst Swoboda trifft das sicher nicht zu. Dafür hat der gebürtige Tiroler mit Südtiroler Wurzeln in seinem Leben schon viel zu viel erlebt.
Aufgewachsen am Brenner, absolvierte er in jungen Jahren eine Lehre als Installateur, ehe plötzlich das berufliche Aus kam. Mittlerweile arbeitet er seit 45 Jahren bei der Lebenshilfe Tirol. Zuerst in Perjen, später in Imst, wo er derzeit am Standort Langgasse tätig ist.
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Mädchen für alles
„Ich bin Mädchen für alles“, beschreibt er seine Tätigkeit, die von Industrieaufträgen über Einkäufe bis hin zu Botengängen reicht. So bringt er wöchentlich die Post von Imst nach Innsbruck in die Zentrale der Lebenshilfe Tirol und hat für die Damen am Empfang immer ein Lächeln und eine Geschichte mit im Gepäck. „Ich kannte viele LKW-Fahrer, die mich immer wieder als Beifahrer mitgenommen haben. Da bin ich fast durch ganz Europa gefahren - von Polen bis hinunter nach Italien“, verrät der rüstige Senior, der sich auch mit den öffentlichen Verkehrsmitteln und im Nahverkehr bestens auskennt. „Mit dem Tirolticket bin ich viel unterwegs und schaue mir alles an“, erzählt der Mann, der mit seiner Schwester und seiner Nichte in Karrösten lebt und seit drei Jahren von der Mobilen Begleitung der Lebenshilfe unterstützt wird.
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Gerne unter Menschen
„Am liebsten unternehme ich mit meinen Assistentinnen Tagesausflüge, denn Radfahren und Wandern geht wegen meiner Operationen und meiner Knochen nicht mehr“, erzählt Ernst Swoboda, der selbst immer ruhiger wird und seinen Lebensabend genießt. „Ich war 30 Jahre auf Achse und irgendwann ist es genug.“ Dass er trotzdem jeden Tag zur Arbeit in die Lebenshilfe kommt, hat wohl mit seiner Lebenseinstellung zu tun. „Ich bin gerne unter Menschen. Und solange es meine Gesundheit irgendwie zulässt, werde ich meine Arbeit in der Lebenshilfe weitermachen“, sagt Ernst und begründet das mit einem Lächeln: „Wenn ich alleine zu Hause bin, fange ich vielleicht an zu spinnen. Das will ich nicht“.
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