Zahlreiche Aktivitäten in Jubiläumsjahr
Alpenverein stellt sich ins öffentliche Schaufenster
Die Jahreshauptversammlung der Sektion Imst-Oberland des Österreichischen Alpenvereins im Mehrzweckgebäude Tarrenz stand ganz im Zeichen des Jubiläumsjahres 2022.
TARRENZ, IMST. An der Tagesordnung standen neben den obligatorischen Punkten wie den Berichten der Obfrau, der Finanzreferentin und aktuellen Tourenberichten auch die diesjährigen Jubiläen: 150 Jahre Sektion Imst-Oberland, 130 Jahre Muttekopfhütte.
Höhepunkt war die Festrede von Robert Renzler, ehemaliger ÖAV-Generalsekretär. Zudem wurde Markus Welzl zum Ehrenmitglied ernannt.
Jugend eröffnete
Durch den Abend führte Moderator und Leiter der „Komm mit“-Gruppe Martin Flür. Die Veranstaltung wurde nach der offiziellen Begrüßung durch Obfrau Tini Gastl traditionell von der Alpenvereinsjugend eröffnet, die sich unter dem Motto „150 Jahre Jugend im Alpenverein Imst-Oberland“ in alten und modernen Bergsport-Klamotten präsentierte.
Zudem wurde das Publikum bei einem Ratespiel eingebunden.
Im Anschluss spannte Vorstandsmitglied Markus Welzl einen Bogen von den Anfängen der Sektion bis heute.
Dabei wurde von den Höhepunkten der 150-jährigen Geschichte der Sektion sowie über die wichtigsten Ereignisse aus 130 Jahren Muttekopfhütte berichtet.
Robert Renzler hielt Festrede
Nach dem Bericht der Finanzreferentin, der anschließenden Entlastung des Vorstandes und dem Totengedenken stand das Highlight des Abends am Programm: Der ehemalige Generalsekretär des Österreichischen Alpenvereins, Robert Renzler, hielt die Festrede.
Diese behandelte das Thema Berg und Mensch sowie die Rolle des Vereins als Mittler und der damit gegebenen gesellschaftlichen Verantwortung.
Unter dem Tagesordnungspunkt „Allfälliges“ gab es dann noch eine Überraschung – zumindest für den langjährigen Obmann der Sektion (2001 bis 2017), Markus Welzl.
Dieser wurde von allen anwesenden Mitgliedern für seine großen Verdienste rund um den Verein einstimmig zum Ehrenmitglied der Sektion ernannt. Der Abend wurde musikalisch begleitet und endete im gemütlichen Beisammensitzen bei Speis, Trank und vielen Gesprächen von vergangenen und geplanten Touren.
Das Jubiläumsjahr
„150 Jahre und 130 Jahre gehören gefeiert! Daher möchten die Sektion und die Hütte im Jubiläumsjahr 2022 noch sichtbarer als sonst in Erscheinung treten. Profitieren davon sollen unsere Mitglieder, aber auch alle anderen Interessierten. Wir haben uns ein ambitioniertes Programm über 12 Monate überlegt. So wünschen wir uns und euch allen ein unfallfreies Bergjahr 2022! Und wir freuen uns darauf, euch bei unserem kostenlosen Ausbildungs- und Tourenangebot sowie bei unseren zahlreichen Aktionen und Veranstaltungen anlässlich 150 Jahre Sektion Imst-Oberland und 130 Jahre Muttekopfhütte begrüßen zu dürfen“, betont Obfrau Tini Gastl.
Wie alles begann…
Die Sektion Imst-Oberland wurde am 9. Februar 1872 von mehreren Imster Bürgern unter der Führung des damaligen Bezirkshauptmannes Josef von Röggla gegründet. Somit ist sie die viertälteste Alpenvereinssektion in Tirol und einer der ältesten noch aktiven Vereine in Imst. Der Rückblick auf die vergangenen 150 Jahre zeugt von einer stetigen Weiterentwicklung der Sektion sowie im Speziellen der Muttekopfhütte und soll vor allem die Pionierarbeit der ersten Jahrzehnte mit zahlreichen Erschließungen würdigen.
„Es ist unbestritten, dass die touristischen und alpinen Erschließungen der Lechtaler Alpen im Imster Bereich, sowie des Pitztals maßgeblich von der Imster Sektion getragen wurden. Dies war der ursprüngliche Auftrag laut unseren ersten Statuten. Dort hieß es: ‚Die Kenntnis vom Gebirge zu erweitern und die Bereisung zu erleichtern.‘ Der Naturschutzauftrag kam 1927 hinzu“, berichtete Markus Welzl in seinem Rückblick.
Ein Juwel in den Lechtaler Alpen
Die erste Erwähnung der „Hütte am Beisselstein“ erfolge am 11. August 1874 in einem Schreiben der Sektion an den Central Ausschuss des damaligen DÖAV. Damals stellte die Sektion die Hütte den Bergsteigern zur Besteigung des „Mutikopfs“ zur Verfügung. Nach einer Vergrößerung 1884, war sie 1891 in einem so schlechten Zustand, dass sie 1892 komplett neu errichtet werden musste. Das war die Geburtsstunde der heutigen Muttekopfhütte.
Größter Verein von Imst
„Mit Stand Dezember 2021 zählte unsere Sektion über 3.000 Mitglieder. Damit sind wir in der Stadt Imst der mitgliederstärkste Verein und wir wachsen weiter“, weiß Obfrau Tini Gastl.
Zum Alpenverein in Imst gehören die fünf Ortsgruppen Tarrenz, Roppen, Arzl/Wald, Jerzens und Wenns. Die Sektion bietet mit ihren vielfältigen Aktivitäten allen ein Betätigungsfeld, von der Jugend bis zu den Senioren, von den Wanderern bis zu den Kletterern und Bergsteigern.
Die Zukunft des Vereins
Im Jubiläumsjahr kommt dem Nachwuchs eine spezielle Bedeutung zu. „Die Basis jedes Vereines bildet die Jugendarbeit. Bei uns bieten äußerst aktive Jugend-, Familien- und Sportklettergruppen mit vielen erfolgreichen KlettererInnen aus der Sektion abwechslungsreiche Programme für Kinder und Jugendliche. Daraus kristallisiert sich in weiterer Folge auch der Nachwuchs für unseren Alpinbereich heraus“, unterstreicht die Obfrau die Bedeutung der Jugendarbeit.
Tini Gastl kommt selbst aus der AV-Jugend und war seit 1993 in verschiedenen Funktionen tätig: Jugendleiterin (bis heute), Jugendwart, Jugendteamleiterin.
Außerdem leitet sie seit 2012 die Familiengruppe Family Aktiv und wurde als Ehrenjugendleiterin ausgezeichnet. Seit 2017 ist sie Obfrau der Sektion Imst-Oberland.
Weitere Höhepunkte im Jubiläumsjahr:
Mai 2022: Start Jubiläums-Kinder- und Jugendaktion – Belohnung für altersgerechte Touren im Sektionsgebiet
19.06.2022: Vernissage Fotoausstellung mit Berg- und Landschaftsfotografien von Mario Rabensteiner auf der Muttekopfhütte
02.07.2022: AV goes City – SOFUZO im Zeichen 150 Jahre Sektion Imst-Oberland mit Open-Air-Kino
17.09.2022: Ein Abend im Zeichen von „Feuer und Fels“ in der Kletterhalle mit Vortrag von Kilian Fischhuber
13.11.2022: Vernissage Ausstellung Fasnachtshaus Imst mit Exponaten des Alpenvereinsarchivs sowie zeitgenössischen Darstellungen
02.12.2022: Lawinen-Update mit Michael Larcher vom ÖAV
Alpenverein Imst Oberland
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