Doppel-Jubiläum in der Stadtbühne Imst
Jazzgitarrist Achim Kirchmair feierte 60. Geburtstag und 40 Jahre Bühne
IMST(alra). Der ArtClub und die Stadtbühne Imst feierten zwei besondere Meilensteine des gebürtigen Tiroler Musikers Achim Kirchmair: seinen 60. Geburtstag und 40 Jahre Bühnenerfahrung. Zahlreiche Freunde, Wegbegleiter*innen und Musikbegeisterte folgten der Einladung zu diesem Doppel-Jubiläum. Mit einem spannend und stark besetzten Ensemble präsentierte Kirchmair ein vielseitiges Konzert, das sein künstlerisches Schaffen quer durch Zeit und Genre eindrucksvoll zusammenführte.
Eine Reise durch vier Jahrzehnte „on stage“
Achim Kirchmair, vor 60 Jahren in Landeck geboren, entdeckte seine Leidenschaft für die Musik im Besonderen für die Gitarre im Alter von 18 Jahren. Den Anfängen als Autodidakt folgte rasch das Studium der Jazzgitarre an der Kunstuniversität Graz bei Harry Pepl. Kirchmair legte nach und das gleich mit Workshops bei den richtig großen Stars der Szene, wie Mike Stern, Joe Pass und Bill Frisell. Heute ist er als Bandleader, Musiker und Komponist in zahlreichen Formationen aktiv und prägt die österreichische Musikszene mit seiner kreativen Vielseitigkeit.
Von „Duo“ bis „Full Band“
In das Motto „Duo - Trio - Quartett – Quintett - Full Band“ verpackt Kirchmair die ganze Bandbreite seines Könnens. Begleitet von virtuosen Musiker*innen wie David Jarh an Trompete und Flügelhorn, Ali Angerer an der Tuba und Andjelko Stupar am Schlagzeug führte er durch ein Programm, das keine Routine aufkommen ließ. Mit Eigenkompositionen, die zwischen Jazz, Fusion, Rock und Weltmusik changieren, bot er Einblicke in seine kreative Handschrift. Mit Tuba und Trompete durchaus außergewöhnlich besetzt holte die Band vom sphärischen „Northern Lights“ bis zum anmutigen „Walzer“ weit aus. Melanie Bong bereicherte abschließend den instrumental spannend aufgebauten ersten Block gesanglich. Warm, samtig und nuanciert breitete, die ursprünglich aus Landeck stammende Jazzvokalistin ihre Stimme im improvisationsfreudige Gefüge aus.
Musikalische Wegbegleiter*innen und Projekte
Die wachsenden und wechselnden Formationen rund um Kirchmair schufen ein dementsprechend reichhaltiges Programm. Ingrid frida Moser an Klavier und Stimme brachte im zweiten Teil des Abends mit Michael Scarpatetti am E-Bass und Helfried Grygar am Schlagzeug sowie Lokalmatador Hugo Gitterle an den Percussions und Kirchmair an der Gitarre weitere Impressionen aus den markanten musikalischen Etappen des Jubilars zu Gehör. Dazu zählt auch das gemeinsame Projekt von Moser und Kirchmair: „Dee Dolen“ – ein flächiges Crossover, das für eine Verschmelzung von Jazz, Volks- bis Weltmusik steht. Für die finale Runde betrat noch Bassist Wolfgang Pucher die Bühne, die bereits mit allen Mitwirkenden des Abends gefüllt war. Gemeinsam lieferten sie eine Version von „Summertime“, die die versierten Jazzer*innen als weitläufige Spielwiese für ihr Können nutzen.
Experimentierfreude zelebriert
Kirchmairs Stil lebt von einer gelungenen Balance zwischen komponierten Strukturen und spontanen Einfällen. Dieser Mix aus fundierter Präzision und experimenteller Spielfreude zieht sich wie ein roter Faden durch sein künstlerisches Schaffen, das genrebezogen viele Berührungspunkte aufweist. Das Konzert war nicht nur ein Streifzug durch vier Jahrzehnte Bühnengeschichte, sondern spiegelte auch Kirchmairs Verbindung zu Tirol wider. Obwohl er längst in der Steiermark lebt, füllte er die Stadtbühne dicht mit Publikum, das sich eindeutig in der intimen Atmosphäre zwischen Clubkonzert und Geburtstagssession wohlfühlte. Das Jubiläumskonzert war zwar eine Retrospektive, aber ein Ausblick auf zukünftige musikalische Abenteuer ist bei Achim Kirchmair bestimmt angebracht – viele kreative Jahre und spannende Projekte seien ihm zum 60. Geburtstag herzlich gewünscht!
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.