Unser Kamp - Lebensader der Region
Start der Serie: Der Kamp stellt sich vor
Am Kamp treffen viele Lebenswelten aufeinander. Egal ob Naherholungsgebiet für den Menschen oder Lebensraum für einzigartige Pflanzen und Tiere.
Ohne ihn würde es viele Orte im Bezirk Horn gar nicht geben. Er ist der Ursprung der Zivilisation, versorgte die Menschen mit Wasser, Nahrung und Kraft. Auch heute noch ist sie die Lebensader unserer Region. Unser Kamp ist Lebensraum für unzählige Tier- und Pflanzenarten am und im Wasser. Aus seinem Grundwasserbett wird Trinkwasser für die Region gefördert. Er ist Naherholungsraum für die Menschen.
Doch er ist dadurch auch unter Druck. Aus Hochwasserschutz oft in ein unnatürliches Bett gepresst, im Sommer durch wenig Niederschläge und Wasserentnahmen oft nur ein kleines Rinnsal. Und auch die Nutzung als Freizeitparadies kann die Natur in Stress versetzen, wenn grundlegende Regeln nicht befolgt werden. Aus diesem Grund widmen die Bezirksblätter dem Kamp eine achtwöchige Serie. Wir werden den Fluss vorstellen, historische Vergleiche ziehen, die Wasserqualität unter die Lupe nehmen und uns auf die Spuren der Flussbewohner begeben. Wer sich mit seinem Fluss künstlerisch auseinander setzt kann obendrein wertvolle Preise gewinnen.
Der Name Kamp stammt vom keltischen Wort kambos und bedeutet krumm. Seinen Ursprung nimmt der Kamp in 920 Metern Seehöhe im Weinsberger Wald. Er wird vor allem von 2 Quellflüssen, dem Großen und Kleinen Kamp, gespeist und durchfließt das mittlere Waldviertel sowie Kamptal bevor er schließlich bei Altenwörth in die Donau mündet. Die Wasserqualität des Kamps schneidet mit Güteklasse 2 (mäßige Belastung) hervorragend ab. Er ist ein schnell fließendes Gewässer mit einer relativ kalten Jahresmitteltemperatur. Sein Einzugsgebiet ist 1752,7 km² groß, seine Gesamtlänge beträgt 153 km. Damit ist der Kamp der längste Fluss im gesamten Waldviertel.
Gerade von Rosenburg flussaufwärts ist das Kamptal eine landschaftliche Schönheit. Es wurde 1955 unter Landschaftsschutz gestellt und ist auch als Natura 2000-Gebiet ausgewiesen. Im südöstlichen Waldviertel bilden die Hänge der Weingärten und die Wälder des Manhartsberges besondere Landschaftsmerkmale. Auch die Lebenswelt rund um den Kamp ist einzigartig. Zahlreiche gefährdete und geschützte Arten finden sich hier, die bekanntesten Vertreter sind wohl Eisvogel, Baumfalke, Wespenbussard, Würfelnatter und Smaragdechse. Im Horner Abschnitt des Flusses fühlen sich vor allem die Fischarten Bachforelle, Bachschmerle, Koppe und Aitel wohl.
Lesen Sie nächste Woche: Wilde Auen und klappernde Mühlen: So sah der Kamp früher aus.
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