Totales Rauchverbot kommt
Gesundheitsminister Stöger will das Rauchen in der gesamten Gastronomie und in Bädern verbieten.
(ae). Pünktlich zum Weltnichtrauchertag kündigte der Gesundheitsminister seine Pläne gegen das Rauchen an. Stöger will ein totales Rauchverbot in der Gastronomie, auf öffentlichen Plätzen, in Stadien, in Freibädern und bei Kinderspielplätzen durchsetzen.
Für Lokale gibt es in Öster-reich ja Ausnahmebestimmungen vom totalen Rauchverbot und viele Wirte haben in den vergangenen Jahren eine Menge in getrennte Raucher- und Nichtraucherzonen investiert – verlorenes Geld, wenn es zum völligen Verbot kommt.
Dementsprechend ist Birgit Reisinger vom gleichnamigen Hollabrunner Gasthof von den Ideen des Gesundheitsministers nicht begeistert: „Ich will nicht schon wieder neue Regeln. Ich wünsche mir, dass die bisherige Lösung beibehalten wird, ich bin damit sehr zufrieden.“
Ganz im Gegensatz dazu argumentiert Erwin Graf vom Gasthaus Graf: „Ich erwarte ein totales Rauchverbot mit Freude. Ich fordere es schon lange. Es muss dann aber ausnahmslos für alle gelten. Ich finde es schwach von der Regierung, dass sie bisher das Rauchverbot noch nicht durchsetzen konnte.“
Werner Gössl, SPÖ-Bezirkschef, Raucher und Parteifreund von Stöger, meint diplomatisch: „Wenn die Mehrheit das absolute Rauchverbot will, muss man es akzeptieren.“ Um dann kritisch anzumerken: „Man sollte sich endlich zu einer endgültigen Regelung in der Raucherfrage durchringen. Das derzeitige Halb-Halb ist nicht gut. Ich wünsche mir für die Zukunft Rechtssicherheit.“ Für sich hat Gössl das Problem schon gelöst: „Ich rauche nicht mehr im Büro und auch nicht zu Hause, ich gehe immer ins Freie.“ Ohne Einschränkungen stimmen die meisten Mediziner der Forderung des Gesundheitsminsters zu. Oberarzt Dr. Martin Nigischer, Internist im LKH Hollabrunn, bekräftigt: „Die Raucherquote, vor allem bei Jugendlichen, ist erschreckend hoch. Da wir die negativen Auswirkungen von Nikotinkonsum laufend im Klinikum sehen und behandeln, ist eine Anti-Raucherkampagne und eine Sensibilisierung der Gesellschaft hinsichtlich der negativen Auswirkungen von Nikotin zu begrüßen.“
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