Wirbel um Messe für Groër

Im Kloster Marienfeld wurde für dessen Gründer, Hans Hermann Groër, eine Gedenkmesse abgehalten.Foto: ae/Archiv
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  • hochgeladen von Josef Hess

(ae). Am 24. März jährte sich der Tod von Kardinal Hans Hermann Groër zum zehnten Mal. Aus diesem Anlass fand am 8. April im Kloster Marienfeld in Maria-Roggendorf eine Gedenkmesse statt, die der Eisenstädter Diözesanbischof Ägidius Zsifkovics hätte halten sollen. Kardinal Groër musste bekanntlich in den 90er-Jahren, aufgrund von Missbrauchsvorwürfen, als Erzbischof von Wien zurücktreten und verbrachte seine letzten Lebensjahre im Kloster Marienfeld.
Die „Plattform Betroffene kirchlicher Gewalt“ protestierte schärfstens gegen diese Gedenkmesse, und mehrere Zeitungen und auch der ORF machten sie zum Thema. Josef Hartmann, der als erster Anschuldigungen gegen Hans Hermann Groër erhoben hatte, sprach in einem „Standard“-Interview von „einem Schlag ins Gesicht“, den diese Gedenkmesse darstelle, und weiter meinte er, der Auftritt des Diözesanbischofs schlage dem Fass den Boden aus. „Schließlich hat Groër eine Spur der seelischen Verwüstung durch das Land gezogen.“ Der mehrtägige mediale Wirbel bewog schließlich Diözesanbischof Ägidius Zsifkovics, am 8. April seine Teilnahme abzusagen.
Seine Erklärung dazu: „Als Bischof und Verantwortungsträger kann ich die Sorge für die Lebenden und das ungestörte Gebet für die Toten am besten schützen und verteidigen, indem ich an der heutigen Gedenkmesse nicht teilnehme.“

Keine Protestkundgebungen
Die Gedenkmesse fand trotzdem statt, an die 200 Personen kamen dazu ins Kloster, darunter viele Pfarrer. Protestkundgebung der „Groër-Opfer“ fand trotz diesbezüglicher Befürchtung keine statt.
Äbtissin Maria Benedikta Denninger versteht nicht, warum gerade heuer die Wogen um diese Gedenkveranstaltung so hoch gingen, wurde sie doch schon neun Jahre lang gefeiert, ohne dass die Öffentlichkeit davon Notiz genommen hätte: „Die Gedenkmesse wurde schon von verschiedenen Bischöfen und Äbten zelebriert, und nie gab es Protest. Statt dem Bischof hielt unser Klosterspiritual Ildefons Fux die Gedenkmesse, mit 20 Priestern als Konzelebranten. Die Kirche war bis zum letzten Platz voll.“
Auf das vorgesehene Gebet an der Grabstelle von Groër, das in den vergangenen Jahren immer den Abschluss der Gedenkveranstaltung bildete, wurde dann allerdings verzichtet, offenbar wollte man die Situation doch nicht auf die Spitze treiben.

Im Kloster Marienfeld wurde für dessen Gründer, Hans Hermann Groër, eine Gedenkmesse abgehalten.Foto: ae/Archiv
Kardinal Hans Hermann Groer starb am 24. März 2003.

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