Drei Monate bedingt
Mildes Urteil für Schüler nach tödlichem Unfall
Auf der Anklagebank am Bezirksgericht Hollabrunn musste ein 18-jähriger Schüler einen Unfall mit tödlichem Ausgang verantworten.
ASPERSDORF. Am 15. Jänner 2021 krachten bei Maria Roggendorf ein Kleintransporter und ein Tesla frontal zusammen. Der Tesla-Fahrer, der Schüler, wurde schwer verletzt, der andere Beteiligte verstarb noch an der Unfallstelle.
Vor Gericht bekannte sich der Schüler schuldig, bat um ein mildes Urteil und sein Verteidigter sagte: "Die Sachlage ist klar. Mein Mandant war mit leicht überhöhter Geschwindigkeit von 108 km/h unterwegs und schnitt die Linkskurve. Das einzig unsichere ist, ob der Entgegenkommende ein Licht eingeschaltet hat oder nicht, doch das werden wir nie erfahren. Die größte Strafe für meinen Mandanten ist, dass er damit leben muss, ein Menschenleben auf dem Gewissen zu haben."
"Es tut mir sehr leid"
Er habe das Unfallfahrzeug nicht gesehen. "Ich fuhr von Hollabrunn nach Hause. Es tut mir sehr leid", sagte der 18-Jährige reumütig aus. In dieser Situation schaltete der Tesla von Fernlicht auf Normallicht, was Richter Erhard Neubauer dazu schließen lässt, dass das entgegenkommende Auto Licht aufgedreht hätte. Der Angeklagte erklärte, dass sich in dieser Kurve Reflektoren am Straßenrand befinden und sein Auto deshalb das Licht drosselte.
Drei Monate bedingte Haft
Da keine weiteren Beweisanträge oder Zeugen gefordert wurden, war die Verhandlung schnell erledigt. Richter Neubauer verurteilte den jungen Angeklagten, weil er die Sorgfalt außer Acht gelassen hat, zu drei Monaten Freiheitsstrafe, bedingt mit einer dreijährigen Probezeit. Berücksichtigte dabei aber auch seine Unbescholtenheit. Geldstrafe gab es aufgrund der Tatsache, dass er Schüler ist und kein Einkommen hat, keine.
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