Aufruf von BirdLife Österreich
Melden Sie den ersten Kuckuck des Jahres

- Der Kuckuck legt seine Eier in fremde Nester.
- Foto: c_Rainer Windhager
- hochgeladen von Alexandra Goll
Kuckuck, Kuckuck, rufts aus dem Wald! Dieser Tage erwartet die Vogelschutzorganisation BirdLife Österreich den Kuckuck (Cuculus canorus) zurück aus seinem afrikanischen Winterquartier.
BEZIRK HOLLABRUNN. Er gilt mit seinem charakteristischen Ruf als der Frühlingsbote schlechthin, doch schallt sein Name immer seltener aus unseren Wäldern und Fluren. Nahezu alle Länder West- und Mitteleuropas melden rückläufige Bestandszahlen: Ein Drittel weniger Kuckucke in den letzten 40 Jahren europaweit, ein Viertel weniger Kuckucke in Österreich in den letzten 20 Jahren.
Lebensraum wird weniger
Auf seiner Zugroute leidet der Kuckuck unter vielen natürlichen Gefahren, sowie auch unter massivem Lebensraumverlust, illegaler Bejagung und stark verschlechtertem Nahrungsangebot. Zu alldem kommt die menschengemachte Klimakrise hinzu, welche die Brutzeit vieler Vögel zeitlich verschiebt. Helfen Sie deshalb mit, die Landung der Kuckucke in Ihrem Umfeld zu dokumentieren! Jeder kann mitmachen und den ersten gehörten Kuckuck auf der BirdLife-Website unter https://www.birdlife.at/page/kuckuck eintragen.
Rückläufiger Bestand
Auch das Nahrungsangebot hat sich vor allem in der intensivierten Agrarlandschaft u.a. durch den Einsatz von Insektiziden und Herbiziden stark verschlechtert. Zu alldem kommt die menschengemachte Klimakrise hinzu, welche die Brutzeit vieler Vögel zeitlich verschiebt. Als Langstreckenzieher kann der Kuckuck sein Zugverhalten eventuell nicht schnell genug anpassen um noch rechtzeitig sein Ei ins Nest der Wirtsvögel zu schmuggeln. Denn beim Kuckuck hängt alles vom richtigen Timing ab!
Faszinierende Brutbiologie
Der Kuckuck wendet eine bewährte Strategie an: Er platziert sein Ei in ein fremdes Nest. Durch die vom Menschen verursachte Klimakrise scheint diese komplexe Abstimmung zwischen Wirt und Brutschmarotzer durcheinander zu kommen. Wissenschaftliche Studien weisen darauf hin, dass manche Wirtsarten des Kuckucks (Kurzstreckenzieher) vermutlich aufgrund klimatischer Veränderungen immer früher in ihre Brutgebiete zurückkommen. Der Kuckuck hingegen ist Langstreckenzieher und kann sich daher schlechter an rasch stattfindende Veränderungen, wie es der Klimawandel es ist, anpassen. Kommt er im Frühjahr aus seinem afrikanischen Winterquartier zurück, haben einige seiner Wirtsvögel bereits mit der Brut begonnen. Das bedeutet eine große Gefährdung für den Kuckuck.
Meldung Ihres ersten Kuckucks
„Mit der Meldung Ihres ersten Kuckucks helfen Sie, Antworten zu finden. Mit langjährigen Datenreihen wird es möglich, mehr über den Jahresverlauf im Leben des Kuckucks zu erfahren und eventuelle zeitliche Veränderungen festzustellen“, erklärt Gábor Wichmann von der Vogelschutzorganisation BirdLife Österreich.
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