Das „Retzer Land“ schrumpft!
![Für Bürgermeister Heribert Donnerbauer ist der Mitgliedsbeitrag von 18.000 Euro pro Jahr nicht mehr finanzierbar.Foto: Privat](https://media04.meinbezirk.at/article/2014/06/09/1/3500431_L.jpg?1536260727)
- Für Bürgermeister Heribert Donnerbauer ist der Mitgliedsbeitrag von 18.000 Euro pro Jahr nicht mehr finanzierbar.Foto: Privat
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Hardegg hat überraschend seinen Austritt aus dem Retzer Land beschlossen. Grund: Geldmangel.
(ae). Hardeggs Bürgermeister Heribert Donnerbauer, der mit dem Gemeinderatsbeschluss, Ende des Jahres aus dem Retzer Land auszutreten, alle anderen Mitgliedsgemeinden überraschte, begründet den Schritt mit Geldmangel: „Wir können uns die 18.000 Euro pro Jahr, die unser Mitgliedsbeitrag ausmacht, nicht mehr leisten. Wir sind getrieben von der Geldnot. Nachdem das Land den geplanten Windpark, der uns 100.000 Euro im Jahr gebracht hätte, nicht genehmigt hat, müssen wir eisern sparen.“ Auch das Argument, dass über die Umwegrentabilität aus der Retzer-Land-Tourismuswerbung ja wieder Geld in die Gemeinde kommt, lässt Donnerbauer nicht gelten. „Die Zimmer werden bei uns in den letzten 20 Jahren immer weniger.“
Der Vorsitzende der Retzer Land GmbH, der Retzbacher Bürgermeister Manfred Nigl, sieht den Ausstieg von Hardegg zum Jahresende nicht bedrohlich für die Zukunft der gesamten Organisation: „Wir haben ein Budget von 146.000 Euro jährlich. Da ist es eher unerheblich, ob wir die 18.000 von Hardegg haben oder nicht.“ Nigl und die Bürgermeister der anderen Mitgliedsgemeinden nehmen den Verlust eines Mitgliedes aber zum Anlass, über die Zukunft nachzudenken: „Wir führen jetzt laufend Gespräche, wie es weitergehen soll mit dem Retzer Land. Wir erörtern viele Fragen, zum Beispiel, ob wir noch so viel Geld wie bisher in Zukunft brauchen werden, ob es die GmbH weiter geben soll und ob wir einen Geschäftsführer brauchen. Eines ist aber sicher: Wir werden weiter gemeinsam eine Organisation behalten. Wie die aussehen wird, das gehen wir jetzt an. Es geht ja nicht nur um den Tourismus, die Gemeinden müssen ja auch gegen die Abwanderung kämpfen.“
„Es ist schade, dass Hardegg jetzt austritt“, bedauert Retzer Land-Geschäftsführer Reinhold Griebler. „Gerade jetzt, wo so eine Aufbruchstimmung da ist. Aber wir werden gemeinsam mit den restlichen fünf Gemeinden alles daran setzen, dass es mit dem Retzer Land weitergeht. Hannes Weitschacher, Chef des Weinviertel-Tourismus und vorher lange Jahre Geschäftsführer von Retzer Land, ist über die jüngste Entwicklung gar nicht glücklich: „Mich macht es traurig, dass Hardegg austritt. Ich kann diese Entscheidung nicht nachvollziehen, gerade jetzt, wo so viel Positives passiert im Retzer Land.“
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