Bildungsdefizite & Schulnoten

BEZIRK (jm). Die Bezirksblätter ersuchten die NMS-DirektorInnen des Bezirks um einige Zahlen aus der Schulstatistik. Sechs haben uns ihre Schülerzahlen, ihre Ausgezeichneten Erfolge und die Anzahl der SchülerInnen mit negativen Noten im Jahreszeugnis übermittelt.210

Ausgezeichnete Erfolge

Das Erfreuliche: 210 SchülerInnen, das sind 28 Prozent der gemeldeten SchülerInnen, konnten das Schuljahr mit einem Ausgezeichneten Erfolg abschließen. Darüber können sich die NMS in Hollabrunn, Pulkau, Retz, Wullersdorf, Ziersdorf und Zellerndorf freuen. Weiters haben die Schulen bezirksweit an Leistungswettbewerben teilgenommen und ihr Können überregional unter Beweis gestellt. Bezirksolympiaden gab es in Englisch und Mathematik, einen Leichtathletikbewerb, Waldjugendspiele, Wasserjugendspiele und diverse Projektwochen. In den sechs NMS werden mit Ende Juni 176 SchülerInnen die Schule verlassen, von ihnen besuchen 38 im Herbst den Polytechnischen Lehrgang. Für die 1. Klasse NMS sind bisher 164 SchülerInnen angemeldet, was bezirksweit einen leichten Rückgang bedeutet.

Fünfer mit Hintergrund

15 SchülerInnen haben negative Noten in den Jahreszeugnissen, das meldeten vier Schulen. Aus den Gesprächen mit DirektorInnen ging hervor, dass Fünfer teils ein Zeichen von Leistungsverweigerung sein können, teils auf fehlende Unterstützung durch die berufstätigen Eltern, auf Überforderung oder auf psychische Probleme zurückzuführen sind.

SchulabgängerInnen mit Defizit

Wir sprachen auch mit Pädagogen, die NMS- und AHS-SchulabgängerInnen in höheren Schulen unterrichten. „Ein Drittel der 15-Jährigen versteht den Inhalt des Gelesenen nicht“, erklärt HTL-Lehrer Andreas Franz. „Wenn sie Begriffe in ganzen Sätzen erklären sollen, schaffen sie das nicht.“ Der Pädagoge sieht gerade in diesem sprachlichen Defizit den Grund für das schlechte Abschneiden vieler Maturanten in Mathematik, weil sie das Beispiel nicht richtig lösen können, wenn sie die Aufgabenstellung nicht erfassen.Daniela Haimerl-Gschwandtner leitet die Personalentwicklung im Lagerhaus Hollabrunn-Horn. 55 angehende KFZ-Lehrlinge, das sind Poly-Schüler und Schulabbrecher, hatten einen Eignungstest zu machen, bei dem es um die Grundrechnungsarten, logische technische Fragen und um Satzbildung ging. „Das Ergebnis war für mich erschreckend. Multiplizieren und Dividieren ohne Taschenrechner schaffte fast keiner, bei 80 Prozent war das Bilden von ganzen Sätzen unterdurchschnittlich“, so die Testleiterin.

Zur Sache:

Ausgezeichneter Erfolg: Beurteilung in mindestens der Hälfte der Pflichtgegenstände mit „Sehr gut“ und in den übrigen Pflichtgegenständen mit „Gut“. Beurteilungen mit „Befriedigend“ hindern diese Feststellung nicht, wenn dafür gleich viele Beurteilungen mit „Sehr gut“ über die Hälfte der Pflichtgegenstände hinaus vorliegen.