Gefährliche Engstelle in Haugsdorf
Angst vor Engstelle (mit Video)

Ulrike Ehmayer, Josef Lust, Daniel, Eveline und Johanna Ehmayer an der engsten Stelle in Haugsdorf. | Foto: Goll/Lust
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  • Ulrike Ehmayer, Josef Lust, Daniel, Eveline und Johanna Ehmayer an der engsten Stelle in Haugsdorf.
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Eine achtfache Mutter, die erst kürzlich nach Haugsdorf gezogen ist, hat Angst um ihre Kinder. Sie wohnt in der Engstelle, wo zwei aneinander fahrende Lastwägen oft auf den Gehsteig ausweichen müssen.

HAUGSDORF. Kein Kinderwagen kommt hier am Gehsteig vorbei. Kinder müssen im Gänsemarsch das Haus verlassen und ganz dicht an der Hausmauer zur Schule schleichen. Die Engstelle in Haugsdorf ist seit Jahren immer wieder Thema. Auch jetzt wieder, nachdem es Verkehrsverhandlungen in der Gemeinde Zellerndorf gab. "Bei uns ist sicher mehr Verkehr als im Retzer Land", vermutet Josef Lust, der ebenfalls im Bereich der Engstelle wohnt: "Wir haben hier zwar eine 30er Zone, aber dennoch rasen die Autos durch, weil nicht oder zu wenig kontrolliert wird."

Verkehr durch große Betriebe

Lust vermutet hier Mautflüchtlinge, aber auch ein hohes Verkehrsaufkommen durch das Lagerhaus in Haugsdorf, wo Landwirte ihre Ernte abliefern und diese dann wieder abtransportiert wird, aber auch große Firmen wie den Weinbaubetrieb Baumgartner und auch Jungbunzlauer. "Mir ist schon bewusst, dass das wichtige Wirtschaftsbetriebe sind, aber vielleicht gäbe es künftig die Möglichkeit, mehr auf Schiene zu bringen. Was mir auch aufgefallen ist, dass es seit der Nordautobahn noch schlimmer geworden ist", regt Lust an. Lust weiß, dass es früher bis zum Lagerhaus ein Gleis gab, das die ÖBB vor einigen Jahren entfernte.

Angst um die Kinder

Für eine neu hergezogene Familie mit acht Kindern war der viele Verkehr erstmal ein Schock. "Uns war das nicht bewusst, wie gefährlich das für unsere Kinder ist, erst als wir bereits hier wohnten. Mit dem Kinderwagen muss ich auf die Straße ausweichen, doch wenn dann zwei Lastwagen kommen und die auf den Gehweg ausweichen, wo soll ich dann hin. Meinen Kindern sag ich immer und immer wieder, bleibts an der Hausmauer, denn auch der Sog ist nicht zu unterschätzen, wenn ein großer Lastwagen vorbeibrettert", weiß Ulrike Ehmayer. 

Auch die Parkplatzsituation ist für sie eine Katastrophe, denn es gibt weit und breit keinen für ihr Haus, weshalb sie zum Aussteigen der Kinder und zum Ausladen des Einkaufs ihren Bus zeitweise auf dem Gehsteig in einer Nische kurz vor der Engstelle parken muss.

Bürgermeister von Haugsdorf Andreas Sedlmayer weiß von dieser Problematik und wird einen Prüfzug vom Land bei der Bezirkshauptmannschaft anfordern: "Es ist richtig, dass es dort sehr eng ist und für die Kinder nicht optimal ist. Ich vermute auch, dass das vermehrte Verkehrsaufkommen aufgrund Mautflüchtlingen auftaucht, weshalb einmal eruiert werden sollte, wer, wohin fährt."

Auf Schiene könnte kommen

Geschäftsführer Rudolf Grubauer bestätigte das Gerücht von Gesprächen, dass eine Bahnverladestation in Haugsdorf aktiviert werden könnte: "Es gibt noch zwei von drei Gleisen. Die Regionalbahnen führen Gespräche zum Erwerb der Gleise. Wir arbeiten mit den Regionalbahnen zusammen und falls der Kauf klappt könnte bereits in einem Jahr wieder Getreide per Bahn transportiert werden. Wenn es möglich ist, sind wir sofort dabei." Er erklärte den Bezirksblättern auch, dass 50 Prozent der Getreidemenge im Genossenschaftsgebiet des Lagerhauses Hollabrunn-Horn per Bahn transportiert wird und es zehn Bahnverladestationen gibt. Bereits vor zwei Jahren gab es fix fertige Pläne, doch dann verkaufte die ÖBB die Gleise und der Plan des Lagerhauses musste verworfen werden.

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