Geburtsstunde des Kürbis
Alles Kürbis in Waschbach
Maßgeblich am Erfolg des Kürbis, sowohl in den Küchen Österreichs als auch beim Fest im Retzer Land, beteiligt war Günther Trautenberger aus Waschbach. Nun führen seine Söhne den Betrieb weiter.
WASCHBACH (ag). "Es war Liebe auf den ersten Blick! Diese Formen, Farben und der Geschmack haben mich von Anfang an fasziniert", schwärmt der pensionierte Kürbisbauer Günther Trautenberger aus Waschbach.
Kürbis-Geburt in Waschbach
Der Waschbacher Landwirt hörte erstmals 1988 vom Kürbis und einem Fest in Hardegg. Überschaubar war es damals noch, 1997 nahm Günther Trautenberger die Organisation in die Hand und versprach einen Mega-Ansturm, der etwa 2002 seinen Höhepunkt mit rund 60.000 Personen erreichte. In diesem Zeitrahmen machte er den Kürbis im Bezirk und in ganz Österreich bekannt. Erstmals baute er 1998 selbst Kürbisse an. "Auf 1,5 Hektar bauten wir 250 Sorten an und sagte, es muss uns gelingen kein Trendprodukt sondern ein beständiges Produkt zu machen sodass zumindest Suppe und Gemüse aus Kürbis in jedem Wirtshaus angeboten wird", so Trautenberger, dem es mit Kontakten zu Spar Österreich, der AMA, den Spitzenköchen Österreichs und den Schulen und Wirten der Region ein Jahr später gelang von Waschbach aus den Siegeszug in Österreich und Europa zu beginnen.
Hunderte Tonnen angebaut
"Viele Ideen stammen von mir, wie etwa Kürbiswurst, Kürbiskäse und viele weitere. Der Markt hat sich etabliert und ist gewachsen. Ich bin wirklich stolz den Preis damals für den Kürbis gemacht und gehalten zu haben", so der kreative Landwirt, der auch von Einladungen nach Brüssel, in TV-Studios und Kochsendungen erzählte und so das Retzer Land in ganz Europa bekannt machte. Vieles muss für den Speisekürbis, der Bio angebaut und gepflegt wird, händisch geschehen. Leider ist auch er nicht von Schädlingen befreit und ein Verlust von rund 35 % nicht marktfähiger Ware muss miteinkalkuliert werden.
Söhne führen Erfolg fort
Mittlerweile führen seine beiden Söhne Daniel und Lukas den Betrieb fort. Während für Daniel eindeutig die Kürbiscremesuppe sein Lieblingsgericht mit Kürbis ist, könnte sich Lukas gar nicht für eines entscheiden. Fakt ist jedoch, dass sie die Liebe und den Enthusiasmus ihres Vaters für die größte Beere vererbt bekommen haben. "Daniel ist so erfolgreich und tüchtig und hat sich viele Kenntnisse in der Praxis erworben. Lukas ist ebenso ein super Bauer mit viel Wissen, der sogar Maschinen selbst baut. Ich freue mich sehr, dass beide an einem Strang ziehen", erzählt der Vater voller Stolz. Auch seine Tochter Melanie ist involviert und gestaltete federführend das zweite Buch über Kürbisgerichte und ist "für die Kreativität und die Zubereitung zuständig", wie sie selbst begeistert schilderte.
Bis zu 20 Mitarbeiter
Der Kürbisbetrieb beschäftigt drei Mitarbeiter ganzjährig, dazu kommen die zwei Söhne, die Eltern und der Schwiegervater helfen mit. Zu Spitzenzeiten finden bis zu 20 Mitarbeiter eine Beschäftigung.
80 Prozent Hokkaido-Kürbis
Mittlerweile vertreibt der vielschichtige Betrieb Erdäpfel, Zwiebel, Schalotten und Kürbis in allen kleineren Geschäften der Umgebung und auch über Spar Österreich. Viel wurde ausprobiert, aber seit einigen Jahren konzentriert sich die Familie auf etwa 80 Prozent Hokkaido, 15 Prozent Butternuss und nur mehr fünf Prozent sonstige Kürbissorten. Zwei Drittel werden Speiskürbisse geerntet und der Rest Ölkürbisse.
Kürbisrezept - einfach lecker
Feurige Kürbiscremesuppe der Familie Trautenberger
Kürbisfruchtfleisch (400 Gramm) würfelig geschnitten in einer Pfanne mit Butter anschwitzen. Gehackten Knoblauch, Ingwer, Zitronenzeste, Chili, Lorbeerblatt zugeben, mit 1/16 Liter Weißwein ablöschen, mit 1/2 Liter Gemüsefond aufgießen und dünsten lassen. Ingwer und Lorbeerblatt entfernen, pürrieren und flüssige Schlagobers eingießen, mit Gewürzen abschmecken.
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