Gelebte Ostertradition
Von Ratschen bis zur "Grean" zu Ostern
Die Tage rund um das Osterfest weisen auf die Identität einer Region hin.
BEZIRK HOLLABRUNN. Kirchliche und weltliche Gepflogenheiten, Bräuche und Vielfalt werden im Retzer Land und Pulkautal gelebt. Die Karwoche mit Gründonnerstag, Karfreitag, Karsamstag, Ostersonntag und Ostermontag sind die wichtigsten Tage im Kirchenjahr. Der Tod und die Auferstehung sind die Botschaften an die Gläubigen. In Unterretzbach ersetzen die „Ratschen Kinder“, meist Ministranten, drei Tage lang die Kirchenglocken, die, so sagt man, sich in dieser Zeit in Rom befinden.
Kirche und Kellergasse
In der kleinen Pfarre Deinzendorf feiert man die Auferstehung am Ostersonntag mit einem Hochamt. Mit der Statue des auferstandenen Christus ging man bei der Auferstehungsprozession zum alten ehemaligen Turmkreuz der Kirche, das neben dem Pulkaubach steht.
Im Pulkautal geht man in die „Grean“, wo in die zahlreichen Kellergassen eingeladen wird, wie bei Familie Brunner in der „Peregrin“ Kellergasse in Peigarten. "Bräuche werden örtlich verschieden abgehalten. Wir müssen das für unsere Kinder und Enkelkinder erhalten und jeder Generation weitervermitteln", ist Daniela Brunner aus Pfaffendorf überzeugt.
Angeboten wird Jungwein, deftige Hausmannskost und regionale Schmankerl. Da sind sich alle einig, dass die Traditionen erhalten bleiben müssen. "In dieser schnelllebigen Zeit sollten wir uns Brauchtum zur Lebensqualität erhalten", mein Ewald Bussek aus Zellerndorf.
Eierpeckn der Landjugend
In der Event Kellergasse „Maulavern“ in Zellerndorf wiederum, hat das „Eierpeckn“, das von der Landjugend veranstaltet wird Tradition, wo sich Bürgermeister Markus Baier beim Nageln mit den Jugendlichen misst. "Bräuche haben einen hohen Stellenwert erreicht. Schaut, wie viele heute hier sind, alt und jung, das ist ein guter Beweis", freut sich Erwin Kamhuber aus Zellerndorf.
Bei diesem Fest wurden auch die Siegerwinzer des heurigen „Zellerndorfer Festweines“ ausgezeichnet.
Grean auch in Unterretzbach
In Unterretzbach geht man zur „Grean“, heuer in das stimmungsvolle Kellerviertel Sterngasse – Mühlweg. Seit 1989 wechseln sich die Kellergassen ab, um so alle Winzer und Kellerbesitzer in die „Grean“ einzubinden. Früher ein familiärer Brauch, um den Lesehelfern zu danken, heute ein Zusammenkommen in gemütlicher Atmosphäre, um den Jungen 2023er zu verkosten.
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