„War eine beeindruckende Frau“
Hohenlohe sah Queen sogar beim Staubsaugen
Gefühlt die ganze Welt spricht vom Ableben der Queen, den Trauerfeierlichkeiten und dem neuen König Charles III. Ein Österreicher, der diesbezüglich mit einer gewissen Innensicht auftrumpfen kann, ist der Journalist Karl Hohenlohe. Vor kurzem konnte der Österreicher, der selbst einem Adelsgeschlecht entstammt und sogar familiäre Verbindungen zu Charles hat, den nunmehrigen König sogar persönlich besuchen.
HOLLABRUNN/ÖSTERREICH. Als die Nachricht vom Ableben der Queen bekannt wurde, befand sich Hohenlohe gerade in Wien bei einer Hoteleröffnung: „Ich habe plötzlich bemerkt, dass viele Leute telefonieren und dann den Menschen im Umkreis etwas erzählen. Das war wie eine Welle, die sich durch die Masse bewegt hat und da wusste ich: Jetzt ist es leider soweit, die Queen ist gestorben.“ Alle Gesprächsthemen drehten sich folglich nur mehr um dieses Thema. „Das sind Dinge, die man sich für den Rest seines Lebens merkt“, erklärt er.
Hohenlohe sah Queen beim Staubsaugen
Die Queen hat er zu Lebzeiten sogar selbst einmal persönlich „getroffen“ - jedoch nicht von Adel zu Adel: Hohenlohe war als Journalist bei der Eröffnung einer Staubsauger-Fabrik von Herrn Dyson, wo die Queen gestaubsaugt hat. „Ihre Art hat mich sehr beeindruckt“, gibt Hohenlohe zu. Besser kannte er den Menschen Elizabeth nicht, doch einige seiner Freunde und Bekannten taten das: „Wie ich ihnen immer wieder gehört habe, war sie eine unglaublich disziplinierte Person, aber auch sehr locker und ein großer Familienmensch.“
Begräbnis wird Jahrhundert-Treffen
Trotzdem sei die Reaktion der Briten für ihn nicht nur beeindruckend, sondern „in dieser Intensität sogar überraschend“. Aber auch international seien die Reaktionen einzigartig: „Staatstrauer in Brasilien, die Fahnen in den USA auf halbmast. Und wenn man sich jetzt die Gästeliste für das Begräbnis ansieht: Das wird ein Jahrhunderttreffen der politischen Mächte der Welt.“
„Gibt Unterschiede zur Trauer um Lady Di“
Einen Vergleich zur Trauer nach dem Tod von Princess Diana würde Hohenlohe aber nicht ziehen: „Das sollte man nicht tun, denn einerseits war die Queen 70 Jahre im Amt, während Diana ‚nur‘ die Frau des Thronfolgers war. Andererseits hat man bei Elizabeth aufgrund ihres Alters irgendwann mit dem Ableben rechnen müssen, bei Lady Di war es eine Art Schockstarre, die die Welt ergriffen hat. Da gibt´s viele Unterschiede.“
Hohenlohe hat familiäre Verbindungen zu Charles III.
Was viele nicht wissen: Karl Hohenlohe hat sogar eine familiäre verneint zum neuen König Charles III. Dessen Vater, Prince Philip, hatte eine Schwester, die mit dem Fürsten Hohenlohe verheiratet war. So gibt es auch eine persönliche Brücke zu Charles, den Hohenlohe etwa gerade im Sommer dieses Jahres gemeinsam mit seiner Frau Martina auf seinem Landsitz in Cornwall besuchte: „Das war sehr beeindruckend – insbesondere die professionelle Sicht auf jene Dinge, die auch mich interessieren, also gesundes Essen, biologische Landwirtschaft, Nachhaltigkeit oder Ressourcenschonung. Aber auch sein Umgang mit anderen Menschen. Ich glaube, er wird das großartig machen.“
„Royaler Abstand wird kleiner werden“
Diese ganz besonderen Kontakte kamen über Verwandte Hohenlohes, die wiederum eng mit Charles verwandt sind, zustande. Doch welch ein Mensch ist der neue König? „Er ist total relaxt.
Ich habe Hochachtung vor dieser Rolle, die er ausführt, denn das ist ja nicht leicht. Er steht seit dem Tod seiner Mutter jede Sekunde im öffentlichen Fokus: Wenn er sich einmal die Nase falsch putzt oder wenn er sich über einen Kugelschreiber ärgert, ist es in allen Medien. Es ist kein Job, den man unbedingt machen will.“ Laut dem Österreicher mache es Charles aber gut, denn „er kann auf Leute zugehen. Der royale Abstand zum ‚Volk‘ wird anscheinend kleiner und das ist gut so.“
„Monarchie wird weiter bestehen“
Ob er nicht glaubt, dass mit dem Ableben Elizabeths II. auch das Ende Monarchie eingeläutet sein könnte? Hohenlohe verneint: „Ganz im Gegenteil. Charles ist mehr als ein halbes Jahrhundert ‚in Ausbildung‘ gewesen, also wer soll den Job besser können!?
Die Umfragewerte von Charles sind noch weiter gestiegen und ich glaube nicht, dass die Engländer eine Abschaffung haben wollen.“
Charles in Österreich? „Das wird dauern“
Bleibt natürlich noch die Frage nach dem ersten Staatsbesuch des neuen Königs in Österreich. Hier bremst der Herausgeber des Gault-Millau die Erwartungen: „Nachdem er gerade erst vor wenigen Jahren hier war, wird das dauern. Es ist für jedes Land eine großangelegte PR-Aktion, wenn der König kommt – darum reißen sich jetzt sicher viele darum. Ich hoffe aber, dass er bald nach Österreich kommt, das würde mich sehr freuen.“
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.