Streit um Verbindungsbahn
Bäume werden in Hietzing trotzdem gepflanzt
Die Attraktivierung der Verbindungsbahn ist ein heißes Thema, über das schon lange in Hietzing diskutiert wird. Grüne, SPÖ und Neos werfen Bezirksvorsteher Nikolaus Ebert (ÖVP) nun vor, er habe die Chance verpasst, eine halbe Million Euro von den ÖBB in den öffentlichen Raum in Hietzing zu investieren. Geplant war es 500 Bäume zu pflanzen.
WIEN/HIETZING. Der politische Haussegen hängt in Hietzing schief. Einerseits prangern die Grüne und die Neos den Bezirksvorsteher Nikolaus Ebert (ÖVP) an, er würde "die Jahrhundertchance" verpassen, 500 Bäume zu pflanzen und die 500.000 Euro sich entgehen lassen. Andererseits versteht die SPÖ nicht, wieso alles so lange dauert, da die Arbeitsgruppe "Baumkonzept" schon im Jahr 2022 die Liste mit den Standorten, an denen die Bäume gepflanzt werden sollten, erarbeitet hatte und diese von der MA28 genehmigt wurden.
Im April 2023 fand ein Treffen mit der ÖBB statt, diese versprach die Investition von 500.000 Euro in die Baumbepflanzung. Danach gab es ein Treffen im Februar 2024 zwischen der Arbeitsgruppe und allen Fraktionen. Gemeinsam finalisierten sie die Liste für die Standorte der Bäume. Die SPÖ in Hietzing wirft der ÖVP Hietzing jetzt vor, dass seit diesem Treffen nichts mehr geschehen ist. "Die bereits auch durch die MA28 priorisierte Liste verschwand in der Bezirksvorstehung in einer Schublade“, hält der stellvertretende Bezirksvorsteher und Bezirksrat Marcel Höckner (SPÖ) fest.
Bezirkschef Ebert und ÖBB wehren sich
Der Bezirkschef Nikolaus Ebert (ÖVP) hält die Vorwürfe für erfunden und ist sichtlich verwundert: "Selbstverständlich sind der Erhalt und die Nachpflanzung von Bäumen entlang der Verbindungsbahnstrecke bzw. generell in Hietzing als Bezirksvorsteher mein erklärtes Ziel."
So wie die ÖBB gegenüber MeinBezirk berichtet, müssen entlang der Verbindungsbahn 877 Bäume gepflanzt werden, die nicht nur im 13. Bezirk, sondern auch im 12. und 14. Bezirk einen Platz finden. 430 Bäume sollen entlang der Strecke nachgepflanzt werden.
Von den ÖBB heißt es, dass diese gemeinsam mit der Projektleitung der Stadt Wien beschlossen habe, die Mittel für Pflanzungen im öffentlichen Raum nicht nur der Stadt und dem Bezirk zukommen soll, sondern auch Privatpersonen, die auf ihrem eigenen Grund Bäume pflanzen wollen.
Hintergründe der Entscheidung
Die Kosten für die Baumpflanzung im öffentlichen Räumen ist aufgrund der baulichen Eingriffe und Sicherungsmaßnahmen zehnmal höher, als die Baumpflanzung auf Privatgrund, stellte die ÖBB klar. "Somit können mit den zur Verfügung stehenden Mitteln etwa zehnmal so viele Bäume im 13. Bezirk im Nahbereich der Verbindungsbahn gepflanzt werden", so die ÖBB.
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