Flashmob am Wombatday
Wombat für Tiergarten Schönbrunn in Wien gefordert

- "Der Zoo Schönbrunn braucht ein Wombat" lautet die Forderung der Aktivisten rund um Dominik Schreiber.
- Foto: Franz Gruber/Kurier
- hochgeladen von Mathias Kautzky
Ein ungewöhnlicher Flashmob fand am Pfingstsonntag im Tiergarten Schönbrunn in Wien statt: "Der Zoo Schönbrunn braucht ein Wombat" lautete die Forderung der Aktivisten.
WIEN/HIETZING. Mehr als 250 Mitglieder hat die Facebook-Gruppe "Der Zoo Schönbrunn braucht ein Wombat". Zwar machten nicht alle Mitglieder beim Flashmob beim Känguruh-Gehege des Tiergartens Schönbrunn mit, die Forderung wurde aber dennoch lautstark vertreten: "Der Zoo Schönbrunn braucht ein Wombat" lautete das Ansinnen der Aktivisten, die zumindest eines der rund 120 Zentimeter großen und 40 Kilo schweren Plumpbeutler mit Heimatort Australien im Tiergarten Schönbrunn sehen wollen.
Gründe dafür gibt es genug, findet Dominik Schreiber, Gründungsmitglied der Neigungsgruppe Wombat: "Sie sind sehr gesellige Tiere und sie haben während der großen Buschfeuer 2021 zahlreiche andere Tiere in ihre Höhlen gelotst, um ihnen ein Überleben zu sichern", weiß der Journalist, "darunter sogar hochgiftige Schlangen wie die Brown Snake."
Würfelförmiger Kot
Auch die Hinterlassenschaften der Beuteltiere können sich durchaus sehen lassen - sind sie doch würfelförmig. Wie der würfelförmige Kot im Darm des Tieres entsteht, ist ungeklärt - es gibt aber verschiedene Theorien. "Angeblich haben Wombatdamen eine Vorliebe für kunstvoll gefertigte Würfeltürme. Auf jeden Fall dürfte der Würfelkot die Markierung des Territoriums auf schiefen Wiesen erleichtern", merkt Barbara Beer aus der Facebookgruppe an.

- Und so schaut's aus: Wombats werden rund 120 Zentimeter groß und 40 Kilo schwer.
- Foto: Friesacher
- hochgeladen von mathilde friesacher
Die Facebookgruppe wurde im Jänner 2022 von Schreiber gegründet, mittlerweile sind dort rund 250 Personen aktiv. Die Mitglieder von "Der Zoo Schönbrunn braucht ein Wombat" würden auch gerne die Patenschaft für ein Wombat übernehmen und sich natürlich an der Finanzierung beteiligen. Eine Künstlerin, die auch in der Albertina ausgestellt hat, arbeitet an einem Wombat Bild, das dafür versteigert werden soll. Auch Ideen für einen "Wombatrun" gibt es bereits.
"Da Wombats vergleichsweise wenig Wasser und Nahrung brauchen und außerdem über 30 Jahre alt werden, wären sie das ideale Tier für Schönbrunn", freuen sich Beer und Schreiber. "Auch können sie gut mit anderen Tieren gehalten werden, in anderen Zoos teilen sie sich Gehege beispielsweise mit Kängurus oder Schildkröten."
Schreiber spielte als Volksschüler übrigens leidenschaftlich gern das Spiel "Expedition ins Tierreich" - dabei ging es auch darum, ein Haarnasenwombat zu erobern. Dass er die Liebe seines Lebens ausgerechnet am 22. Oktober, dem internationalen Tag des Wombats, kennen gelernt hat, tat sein Übriges. Zweimal reiste er nach Australien, auch um Wombats in freier Wildbahn zu beobachten. Dabei kam er ihnen so nahe, dass er sogar von einem Tier in den Fuß gezwickt wurde.
Was sagt der Tiergarten dazu?
In Schönbrunn verweist man auf mangelnden Platz im Zoo, obwohl pro Wombat nur rund 100 Quadratmeter vorgeschrieben sind. Nach mehreren Mails der Facebookgruppe wurde zumindest angekündigt, dass das Wombatthema intern besprochen wird. "Gehört hat man leider seither nichts mehr."
Schreibers Meinung nach gehört den Wombats die Zukunft: "Ein Tier, das allen anderen sein Heim öffnet, wenn es brennt, ist gerade in Zeiten wie diesen doch ein schönes Vorbild für uns alle. Man kann getrost sagen: Mehr Wombats braucht das Land."
Viele Wombats nennt man "Weisheit"
Wombats zählen zu den größten grabend lebenden Säugetieren. Mit ihren scharfen Krallen schaffen sie Wohnhöhlen in der Erde, die sie zu komplexen Tunnelsystemen ausweiten können. Diese Höhlen können bis zu 20 Meter lang sein und 3,5 Meter tief liegen. Wombats sind Einzelgänger. Allerdings verbinden sie die Höhlen mitunter unterirdisch. Ein Rudel Wombats nennt man "Weisheit".
Wombats leben im südlichen und östlichen Australien, in den Bundesstaaten South Australia, Victoria, New South Wales, Queensland und Tasmanien. Es gibt zwei Hauptarten, die vom Aussterben bedrohten Haarnasenwombats und die Nacktnasenwombats.
1803 erreichten die Wombats erstmals Europa. Zwei lebende Tiere wurden von Seefahrern nach Paris gebracht. Aktuell leben knapp zwei Dutzend Wombats in europäischen Zoos. Bisher hat kein lebendes Wombat österreichischen Boden betreten - im Naturhistorischen Museum gibt es allerdings ein ausgestopftes.
Das könnte Dich auch interessieren:


Link einfügen
Video einbetten
Es können nur einzelne Videos der jeweiligen Plattformen eingebunden werden, nicht jedoch Playlists, Streams oder Übersichtsseiten.
Karte einbetten
Social-Media Link einfügen
Es können nur einzelne Beiträge der jeweiligen Plattformen eingebunden werden, nicht jedoch Übersichtsseiten.
Code einbetten
Beitrag oder Bildergalerie einbetten
Foto des Tages einbetten
Veranstaltung oder Bildergalerie einbetten
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.