Attraktivierung der Verbindungsbahn
Protest-Marsch zur Rettung der Bäume
925 Bäume könnten der Verbindungsbahn weichen müssen. Das will eine Bürgerinitiative noch verhindern.
WIEN/HIETZING. Zum symbolträchtigen Zeitpunkt um 11.55 Uhr, um "5 vor 12", versammelten sich am Sonntag über Hundert Hietzinger an der Strecke der S80. Aufgerufen dazu hat die Bürgerinitiative www.verbindungsbahn-besser.at
Diese steht dem Projekt Verbindungsbahn, das seit geraumer Zeit für Diskussionen sorgt, nicht ablehnend gegenüber. "Aus unserer Sicht ist der Ausbau notwendig, um Hietzing besser an das öffentliche Verkehrsnetz anzubinden", so Peter Pelz, der Sprecher der Initiative.
Mit dem momentanen Stand der Planung ist man allerdings nicht ganz glücklich. "Es geht besser", meint man. So stehen neben anderen Kritikpunkten wie großzügigen Autounterführungen oder schlecht durchdachten Querungen für Fußgänger vor allem ökologische Aspekte im Fokus. "Insgesamt 925 Bäume auf fünf Kilometern stehen akut vor der Auslöschung", so Pelz. Das will man verhindern und darauf mit dem gemeinsamen Protestmarsch aufmerksam machen. Und es gibt guten Grund, sich Hoffnungen auf eine zufriedenstellende Lösung zu machen.
Vorbild Westausfahrt Neu
Der jüngste Entscheid von Stadträtin Ulrike Sima (SPÖ), das Projekt „Westausfahrt" neu zu evaluieren "gibt uns Hoffnung, dass sich in der Klimamusterstadt Wien doch etwas bewegt", so Peter Pelz. Das geplante Mega-Projekt wurde wie in der bz berichtet nicht zuletzt auch wegen Umweltbedenken kurzerhand eingestellt. Macht dieses Beispiel Schule?
Dazu Bezirksvorsteherin Silke Kobald (ÖVP), die selbst vor Ort war: ""Das überdurchschnittlich starke Engagement der Hietzinger für Verbesserungen am Verbindungsbahnprojekt - es gibt drei Bürgerinitiativen im UVP Verfahren - wird gemeinsam mit unseren Bemühungen in den Gesprächen mit ÖBB und Stadt Wien hoffentlich, wie schon beim Projekt Westausfahrt, Wirkung zeigen.".
Weiters erklärt sie, wo die Prioritäten des 13. Bezirks liegen: " Der Erhalt des Grünraumes entlang der Verbindungsbahnstrecke und die Durchführung von Ersatzpflanzungen in Hietzing statt in Breitenlee sind ein wesentliches Hauptaugenmerk von uns und hier muss es ein Entgegenkommen der Verantwortlichen geben. Zusätzlich zu den geforderten Ersatzpflanzungen im Bezirk geht es darum möglichst viel Grünraum als Sicht-, Lärm- und Schadstoffschutz zu erhalten und innovative Begrünungskonzepte entlang der gesamten Strecke und vor allem auch in den Stationsbereichen umzusetzen! Am besten wäre es, wenn die ganze ÖBB-Architektur hinter möglichst viel Grün verschwindet"
Auch ihr Stellvertreter Matthias Friedrich (SPÖ) setzt sich dafür ein. "Ich verstehe die Proteste und ich werde mich zeitnah mit der Bürgerinitiative treffen. Gemeinsam mit der Stadt Wien gilt es Lösungen zu finden, um so viele Bäume wie möglich zu erhalten."
Umarme einen Baum
Um dem Kampf gegen die Fällung der Bäume Nachdruck zu verleihen, war der Protestmarsch der Auftakt der Aktion „Tree Hug“. Dabei gilt es sich einen Lieblingsbaum entlang der Strecke auszusuchen und und ein Foto von sich und dem jeweiligen Baum zu schießen.
Lade das Foto dann auf deinen Instagram oder Facebook Account und „tagge“ das Foto mit @verbindungsbahn_besser. "Bitte verwende im Text darunter @verbindungsbahn-besser sowie die hashtags #treehug #verbindungsbahn-besser.", ersucht die Initiative.
Eine weitere Möglichkeit der Unterstützung ist das Foto per Mail an treehug@verbindungsbahn-besser.at zu senden. "Wir posten es dann (mit deiner Einwilligung) auf unseren Sozialen Media Kanälen (FB und Instagram)."
Mit dieser Aktion will man den Bäumen "ein Gesicht geben", das dann hoffentlich noch lange zu sehen ist.
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